Klin Monbl Augenheilkd 2005; 222 - KV46
DOI: 10.1055/s-2005-923016

Nebenwirkungsprofil der intravitrealen Triamcinolon-Applikation

S Wansel 1, J Wachtlin 1, M Richter 1, L Krause 1, H Heimann 2, NE Bechrakis 1, MH Foerster 1
  • 1Berlin – Charité, Campus Benjamin Franklin
  • 2Liverpool – St. Paul's Eye Unit, Royal Liverpool University Hospital

Hintergrund: Die intravitreale Triamcinolon-Applikation ist eine neue therapeutische Option bei der Therapie eines Makulaödems (MÖ). Sie wird bei chorioidalen Neovaskularisationen (CNV) in Kombination mit einer PDT, bei diabetischem und zystoidem Makulaödem sowie auch intraoperativ zur Visualisierung des Glaskörpers eingesetzt. Ziel dieser Analyse ist es, das Nebenwirkungsprofil der intravitrealen Triamcinolon-Applikation zu untersuchen

Methoden: Retrospektive Analyse von 70 unter sterilen Bedingungen durchgeführten intravitrealen Triamcinolon-Anwendungen (4mg). Es handelt sich bei 36 (51,4%) Augen um eine kombinierte Therapie mit PDT wegen einer CNV, in 7 (10,0%) bzw. 4 (5,7%) Fällen um eine Injektion bei diabetischem bzw. zystoidem Makulaödem und in 23 (32,9%) Fällen um eine intraoperative Anwendung.

Ergebnisse: In 24,3% (17/70) der untersuchten Fälle zeigte sich die Notwendigkeit einer antiglaukomatösen Therapie im 3-Monats-Intervall. Bei 4,3% (3/70) der Injektionen war eine Parazentese direkt nach der Injektion notwenig. In 22,9% (16/70) zeigte sich zum 3-Monats-Follow-up eine Katarakt-Progredienz. Ein morphologischer Rückgang des Makulaödems zeigte sich in 64,3% (45/70) der untersuchten Fälle. Eine Endophthalmitis trat nicht auf.

Schlussfolgerung: Die vorläufige Analyse der 3-Monats-Ergebnisse nach Applikation von 4mg Triamcinolon intravitreal zeigt das zu erwartende Nebenwirkungsprofil. Ein kurzfristiger Druckanstieg nach der Injektion erfordert in seltenen Fällen eine Parazentese. Der Anstieg des Augeninnendrucks durch das Triamcinolon ist erst nach 2–3 Wochen zu erwarten, erfordert deswegen regelmäßige Kontrollen, kann aber meist mit lokaler Therapie reguliert werden.