Klin Monbl Augenheilkd 2005; 222 - V13
DOI: 10.1055/s-2005-922983

Über die Bedeutung des MRT bei Verdacht auf Optikusneuritis

W Noske 1, A Bitsch 1
  • 1Brandenburg – Städtisches Klinikum

Die Diagnose der Optikusneuritis kann häufig anhand des klinischen Bildes relativ zuverlässig gestellt werden. Dennoch ist es sinnvoll, mit dem MRT Raumforderungen der Orbita und des ZNS ausschließen. Diese können, wie anhand jüngerer klinischer Beispiele demonstriert werden soll, zu ähnlichen Symptomen und Zeichen wie eine Optikusneuritis führen.

Neben der differenzialdiagnostischen Bedeutung hat das MRT aber auch weitreichende prognostische Konsequenzen. Die Wahrscheinlichkeit, eine Multiple Sklerose zu entwickeln, hängt im Wesentlichen von der Anzahl der intrazerebral nachweisbaren Herde ab. Werden bestimmte Bedingungen erfüllt, so ist bereits im unmittelbaren Anschluss an die Optikusneuritis eine immunmodulatorische Therapie indiziert. Dadurch kann die Zeit bis zum Auftreten eines zweiten Schubes verlängert und die Wahrscheinlichkeit der Entstehung neuer ZNS-Läsionen verringert werden. Aus diesen Gründen sollte bei allen Patienten mit Optikusneuritis ein MRT durchgeführt werden.