Klin Monbl Augenheilkd 2005; 222 - KV37
DOI: 10.1055/s-2005-922959

Stellenwert der Dynamischen Contour Tonometrie

A Viestenz 1, A Langenbucher 2, A Viestenz 3
  • 1Universitäts-Augenklinik Erlangen
  • 2Institut für Medizinische Physik – Universität Erlangen
  • 3Universitäts-Augenklinik Magdeburg

Hintergrund: Das PASCAL® Dynamic Contour Tonometer (DCT) soll durch seine konkav geschliffene Oberfläche den applanatorischen Effekt während der Augeninnendruck-(IOD)-Messung reduzieren und den IOD unabhängig von der Hornhautdicke erfassen. Ziel dieser Studie war es, die Reproduzierbarkeit und Vergleichbarkeit mit dem Applanationstonometer nach Goldmann (GAT) sowie den Einfluss der Hornhautdicke zu untersuchen.

Methodik: In einer Querschnittsstudie wurden konsekutiv 360 Augen untersucht. Augen mit einem IOD über 21mmHg (GAT) wurden ausgeschlossen. Verglichen wurde die qualitativ beste von 3 IOD-Messungen mit dem DCT und 1 IOD-Messung mit dem GAT. Es wurden die keratometrische Hornhautbrechkraft und die zentrale Hornhautdicke (5 Ultraschall-Messungen, Standardabweichung <3µm) sowie die Achslänge (IOL-Master) und das sphärische Äquivalent (SÄQ) bestimmt.

Ergebnisse: Der mittlere IOD betrug 17,6±3,5mm Hg für das DCT und 14,5±3,1mm Hg für das GAT (p<0,0001). Die Differenz DCT-GAT korrelierte nicht mit der Hornhautdicke (r=–0,06; p=0,2), der Hornhautbrechkraft (r=–0,01; p=0,8), der Achslänge (r=0,06; p=0,25) oder dem SÄQ (r=–0,03, p=0,59).

Schlussfolgerung: Die DCT-IOD-Werte sind sehr gut reproduzierbar. Das DCT (PASCAL®) misst einen im Mittel 3,2mm Hg höheren IOD als das GAT. Eine eindeutige Unabhängigkeit von der Hornhautdicke lässt sich nicht nachweisen.