Klin Monbl Augenheilkd 2005; 222 - V30
DOI: 10.1055/s-2005-922952

Intraindividuelle Vergleiche: Klare gegen gelbe IOL

HW Schlote 1
  • 1Magdeburg

Hintergrund: Gelbe Intraokularlinsen (Blaulichtfilter) verkürzen das Spektrum auf der kurzwelligen Seite des sichtbaren Lichtes. Es stellt sich die Frage, ob klinisch daraus Einschränkungen in der Farbwahrnehmung oder im Kontrastsehen resultieren.

Methoden: Es wurden Patienten für die Studie rekrutiert, die folgenden Kriterien entsprachen: Beidseitige Pseudophakie mit jeweils einer klaren und einer gelben IOL, Mindestsehschärfe 0,7 bei maximalen Seitenunterschied von einer Visusstufe, unauffälliger Augenbefund. Es wurden folgende Untersuchungen durchgeführt: Visus, ophthalmologischer Status, Kontrastsehen bei Tage (Pelly-Robson), Farbsehen (Panel-D15), Rodenstock-Nyktometer, subjektive Bewertung durch den Patienten.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 20 Patienten in die Studie aufgenommen. Es ergaben sich keine klinisch signifikanten Unterschiede zwischen Augen mit klarer bzw. gelber Linse hinsichtlich Visus, Kontrastsehen, Farbwahrnehmung und Dämmerungssehen. 12 von 20 Patienten (60%) empfanden die Korrektur mit gelber Linse angenehmer, 4 blieben unentschieden, 4 entschieden sich für das Auge mit klarer Linse.

Schlussfolgerung: Die Implantation einer gelben Linse ist nicht kontraindiziert bei Patenten mit klarer Linse am erst-operierten Auge.