Klin Monbl Augenheilkd 2005; 222 - V27
DOI: 10.1055/s-2005-922949

Mutationsspektrum im CHST6-Gen bei deutschen Patienten mit makulärer Hornhautdystrophie

C Grünauer-Kloevekorn 1, S Bräutigam 1, E Weidle 1, F Tost 1, UG Froster 1, GIW Duncker 1
  • 1Universitäts-Augenklinik Halle

Hintergrund: Mutationen im Carboanhydrase-Sulfotransferase-6-Gen (CHST6) sind als molekulargenetische Ursache der autosomal rezessiven makulären Hornhautdystrophie beschrieben worden. Wir berichten über neue frameshift- und missense-Mutationen bei 4 deutschen Familien und Patienten mit makulärer Hornhautdystrophie.

Methodik: Bei 5 betroffenen und nichtbetroffenen Familienmitgliedern einer Familie und drei nichtverwandten Patienten mit klinisch und histopathologisch gesicherter makulärer Hornhautdystrophie erfolgte nach Isolierung der DNA aus peripheren Lymphozyten die Mutationsanalyse mittels direkter Sequenzierung der kodierenden Region des CHST6-Gens.

Ergebnisse: Bei beiden betroffenen Töchtern der Familie fanden wir eine homozygote missense-Mutation, welche das Startcodon des CHST6-Gens durch einen Aminosäurenaustausch Met1Leu veränderte. Sowohl die Eltern als auch der Bruder waren heterozygote Träger der gleichen Mutation. Eine Blutsverwandschaft der Eltern war nicht bekannt. Bei einem weiteren betroffenen Patienten fanden wir folgende neue Missense- und frameshift-Mutationen: Arg211Gln und eine Deletion TG in Codon 349. Bei einem dritten Patienten wurden folgende 3 missense-Mutationen gefunden: Pro162Gly, Leu173Phe und Leu200Arg.

Schlussfolgerung: Mit den hier aufgeführten neuen Mutationen im CHST6-Gen beschreiben wir erstmals die Heterogenität bei deutschen Patienten mit makulärer Hornhautdystrophie.