Klin Monbl Augenheilkd 2005; 222 - R17
DOI: 10.1055/s-2005-922939

Anwendung von Botulinumtoxin in der Ophthalmologie

J Stahn 1, W Behrens-Baumann 1
  • 1Universitäts-Augenklinik Magdeburg

Die erste ausführliche klinische Beschreibung des Botulismus stammt vom württembergischen Arzt und Romantikdichter Justinus Kerner aus dem Jahre 1817.

Der Erreger „Clostridium botulinum“ wurde 1897 von dem belgischen Mikrobiologen van Ermengem entdeckt.

Der erstmalige Einsatz von Botulinum Neurotoxin Typ A zu therapeutischen Zwecken erfolgte 1980 durch den amerikanischen Ophthalmologen A. Scott. Auf der Suche nach Alternativen zur Schieloperation injizierte er das Toxin in die äußeren Augenmuskeln.

Seitdem erweiterte sich das klinische Behandlungsspektrum mittels Botulinumtoxin um ein Vielfaches.

Derzeit gilt die Anwendung des Botulinumtoxin A als die effektivste Behandlung verschiedener Formen kranialer, laryngealer und oromandibulärer Dystonien (z.B. Blepharospasmus), des Schreibkrampfes sowie des Hemispasmus facialis.

Erweiterte Indikationsbereiche, insbesondere die Anwendung im ophthalmologischen Bereich, sowie mögliche Risiken und Nebenwirkungen werden vorgestellt.