Hintergrund: Die serologisch-klinische Diagnostik erlaubt nicht immer die Ätiologie einer Uveitis
sicher zu erkennen. Mithilfe der von Goldmann und Witmer eingeführten Kammerwasseranalytik
ist eine erweiterte und spezifische Uveitis-Diagnostik möglich.
Methode: In Tropfanästhesie wurde die Vorderkammer des betroffenen Auges mit einer 30-G-Kanüle
punktiert und in der Regel 0,1 bis 0,15ml Kammerwasser aspiriert. Parallel dazu erfolgte
eine 5ml Blutentnahme. Mithilfe des Goldmann-Witmer-Quotienten wurde die intraokular
gebildete Antikörpermenge berechnet.
Ergebnisse: In 56 Fällen einer chronischen Iritis wurde durch den Nachweis von Röteln-AK der
Verdacht einer Heterochromiecyclitis bestätigt.
Bei 63 Augen mit einem Rezidiv einer Toxoplasmose Retinitis konnte vor einer erneuten
Antibiotikatherapie die Diagnose laborchemisch abgesichert werden.
Von differential diagnosticher Bedeutung ist der AK Nachweis bei Uveitis mit Zytomegalie-,
Varizella-Zoster- und Herpes simplex Virus-Infektion sowie einer Borrelliose Retinitis.
Schlussfolgerung: Der Antikörpernachweis im Kammerwasser bei einer Uveitis sichert die klinische Diagnose
laborchemisch ab und stellt die Therapie auf eine sichere Grundlage.