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DOI: 10.1055/s-2005-922297
Risiken und Folgen von Skleraperforationen bei der Peribulbäranästhesie
Hintergrund: Die Peribulbäranästhesie ist bei intraokulären Eingriffen und nach Versagen der topischen Anästhesie bei Vorderabschnittschirurgie zur Zeit die Methode der Wahl für die Lokalanästhesie. Als eine ernste Komplikation gilt die Skleraperforation, die schwerwiegende Folgen nach sich ziehen kann. Besonders kritisch ist es aus forensischer Sicht, wenn sich Skleraperforationen bei elektiven refraktiven Eingriffen ereignen.
Methoden: Retrospektive Analyse der Nachbehandlung von extern zugewiesenen Fällen von Skleraperforationen nach peribulbärer Injektion in zwei Augenkliniken.
Ergebnisse: Es zeigten sich verschiedenste Komplikationen nach Skleraperforation, angefangen von subretinalen Blutungen bis hin zu Bulbusberstungen. Der Endvisus lag in den meisten Fällen nicht höher als das Erkennen von Handbewegung. Als signifikanter Risikofaktor zeigt sich eine hohe Myopie und Staphylome.
Schlussfolgerung: Laut Literatur liegt das Risiko einer Bulbusperforation bei einer Peribulbärinjektion unter 0,1%. Die peribulbäre Injektion durch einen Anästhesisten stellt ein erhöhtes Risiko für eine Skleraperforation dar. Trotz der geringen Inzidenz einer Bulbusperforation ist eine detaillierte Aufklärung des Patienten über das Risiko mit den möglichen gravierenden Folgen obligatorisch. Dies muss dem Patienten insbesondere bei der Gegenüberstellung zur topischen und allgemeinen Anästhesie erläutert werden.