Hintergrund: Die Peribulbäranästhesie ist bei intraokulären Eingriffen und nach Versagen der topischen
Anästhesie bei Vorderabschnittschirurgie zur Zeit die Methode der Wahl für die Lokalanästhesie.
Als eine ernste Komplikation gilt die Skleraperforation, die schwerwiegende Folgen
nach sich ziehen kann. Besonders kritisch ist es aus forensischer Sicht, wenn sich
Skleraperforationen bei elektiven refraktiven Eingriffen ereignen.
Methoden: Retrospektive Analyse der Nachbehandlung von extern zugewiesenen Fällen von Skleraperforationen
nach peribulbärer Injektion in zwei Augenkliniken.
Ergebnisse: Es zeigten sich verschiedenste Komplikationen nach Skleraperforation, angefangen
von subretinalen Blutungen bis hin zu Bulbusberstungen. Der Endvisus lag in den meisten
Fällen nicht höher als das Erkennen von Handbewegung. Als signifikanter Risikofaktor
zeigt sich eine hohe Myopie und Staphylome.
Schlussfolgerung: Laut Literatur liegt das Risiko einer Bulbusperforation bei einer Peribulbärinjektion
unter 0,1%. Die peribulbäre Injektion durch einen Anästhesisten stellt ein erhöhtes
Risiko für eine Skleraperforation dar. Trotz der geringen Inzidenz einer Bulbusperforation
ist eine detaillierte Aufklärung des Patienten über das Risiko mit den möglichen gravierenden
Folgen obligatorisch. Dies muss dem Patienten insbesondere bei der Gegenüberstellung
zur topischen und allgemeinen Anästhesie erläutert werden.