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DOI: 10.1055/s-2005-922207
Indikation zum Einsatz verschiedener Endotamponaden
Seit der Entwicklung der Vitrektomie durch Machemer ist zunehmend die Verwendung von Endotamponaden in der Netzhautchirurgie zur Routine geworden. Nachdem am Anfang lediglich der Ersatz des Glaskörpers durch physiologische Salzlösung möglich war, hat sich das Spektrum der Endotamponade stark erweitert. Neben den Perfluorcarbongasen finden Silikonöle verschiedener Viskositäten Einsatz, aber auch in jüngster Zeit schwere Flüssigkeiten oder Gemische aus beiden letzteren Substanzgruppen. Je nach Dauer, Alter und Konfiguration der Netzhautablösung ist die entsprechende Endotamponade zu wählen. So haben sich Gase bewährt bei Operationen der Netzhautablösung in der oberen Zirkumferenz, während schwere Flüssigkeiten oder deren Gemische mit Silikonöl eher für die komplizierte Netzhautablösung der unteren Zirkumferenz zur Verfügung stehen bzw. in Erprobung sind. Der Goldstandard ist jedoch nach wie vor die Endotamponade mit Silikonöl mit geringer bis mittlerer Viskosität (1000–5700 cSt.). Jede der Endotamponaden hat spezifische Vorteile aber auch Nachteile, die bei der Verwendung beachtet werden müssen. So ist neben der Form der Amotio vom Netzhautchirurgen zu beurteilen, inwieweit ein Patient postoperativ lagerfähig ist, was die Art der Operation und die Wahl der verwendeten Endotamponade bestimmt. Zusätzliche Maßnahmen wie das Legen eines Cerclagebandes werden in unterschiedlicher Frequenz durchgeführt. Neben der Historie zur Entwicklung der verschiedenen Endotamponaden wird insbesondere auf deren Vorzüge bei der Verwendung in der Netzhautchirurgie aber auch auf deren spezifische Nebenwirkungen eingegangen. Dieses sind beispielsweise mechanische Schädigungen durch Gase, die Kataraktentwicklung durch Endotamponaden oder die Entwicklung eines sekundären Glaukoms.