Klin Monbl Augenheilkd 2005; 222 - R27
DOI: 10.1055/s-2005-922193

Renaissance der lamellären Keratoplastik

GIW Duncker 1
  • 1Universitätsklinik und Poliklinik für Augenheilkunde, Halle/Saale

Die lamelläre Keratoplastik war in der Vergangenheit in Misskredit gekommen, weil trotz guter anatomischer Ergebnisse nur mäßige Visusanstiege erzielt werden konnten. Dies beruht auf der Ausbildung einer optischen Barriere im Wundbereich, immer dann, wenn das Hornhautstroma der Spenderhornhaut auf das Stroma des Empfängers genäht wird. Die mit verschiedenen Techniken mögliche Freipräparation der Descemetschen Membran erlaubt heute die Adaptation des Hornhautstromas des Spenders direkt auf der Descemetschen Basalmembran des Empfängers. Hiermit gelingen bei sauberer Präparationstechnik Ergebnisse, die mit einer perforierenden Keratoplastik vergleichbar sind mit dem Vorteil, dass immunogene Transplantatabstoßungen mit Zerstörung des Endothels mit dieser Technik nicht vorkommen. Auch die Überlebensdauer solcher lamellärer Präparationen ist nicht durch die jetzt bei perforierender Keratoplastik üblichen 20 Jahre begrenzt.

In dem Beitrag werden verschiedene Varianten der Präparation der Descsemetschen Membran vorgestellt und Indikationen und Ergebnisse der neuen lamellären Techniken besprochen.