Klin Monbl Augenheilkd 2005; 222 - V8
DOI: 10.1055/s-2005-922172

Die refraktive Chirurgie: Eine Herausforderung für die Luftfahrtophthalmologie

H Brandl 1
  • 1Flugmedizinisches Institut, Abteilung I: Augenheilkunde, Fürstenfeldbruck

Europäische Richtlinien (JAR-FCL 3) legen für Fliegendes Personal (beruflich/Freizeit) Refraktionslimits fest. Militärische Dienstvorschriften lassen nur sehr begrenzte Abweichungen von der Emmetropie zu. Kann die refraktive Chirurgie helfen, den Traum vom Fliegen zu erfüllen? Das Auge kann in der Fliegerei enormen Belastungen ausgesetzt werden: Beschleunigungen, Luftdruckschwankungen, intraokuläre Druckschwankungen, Vibrationen, etc. sind Parameter, um die ein Ophthalmochirurg wissen muss, will er Fliegendes Personal (zivil/militärisch) professionell hinsichtlich eines refraktiven Eingriffes beraten. In Experimental-Untersuchungen wurden Leitlinien erarbeitet, an Hand derer refraktive Eingriffe hinsichtlich der Erfolgsaussichten, abgestimmt auf die individuellen Anforderungen, beurteilt werden können. Weltweit erstmalig sind unter Beschleunigungen Augeninnendrucksmessungen durchgeführt worden, so dass über Hornhaut-Spannungen genaue Auskunft gegeben werden kann (Stabilitätsproblem z.B. beim Bungee-Jumping). 2004 war Premiere für die erstmals erfolgreiche Durchführung von Aberrometrie-Messungen unter g-Belastungen.

Fazit: Die refraktive Chirurgie kann gegebenenfalls für Flugbegeisterte eine Lösungsmöglichkeit anbieten, Pilotin/Pilot zu werden.