Klin Monbl Augenheilkd 2005; 222 - V6
DOI: 10.1055/s-2005-922170

Vergleich des Non-Contact Tonometers AT555 und der Goldmann-Applanationstonometrie

MF Müller-Holz 1, J Spanier 1, E Schmidt 1, AG Böhm 1, LE Pillunat 1
  • 1Universitäts-Augenklinik, Dresden

Hintergrund: Der intraokulare Druck (IOD) ist der wichtigste behandelbare Risikofaktor beim Glaukom. Im klinischen Alltag sind Messungen des IOD mit Kontakt- als auch Non-Contact-Tonometern ein wichtiges Hilfsmittel für die Therapiekontrolle von Glaukompatienten und Patienten mit okulärer Hypertension. Ziel dieser Studie war es das Non-Contact-Tonometer AT555 mit der Goldmann-Applanationstonometrie zu vergleichen.

Material und Methoden: 44 Patienten (20 Männer, 24 Frauen, Durchschnittsalter: 46 Jahre) ohne korneale Pathologien wurden eingeschlossen. Die IOD-Messsungen erfolgten mit dem Non-Contact-Tonometer AT 555 (NCT) und einem kalibriertem Goldmann-Applanationstonometer (APT) in zufälliger Reihenfolge an einem, zufällig ausgewähltem Auge. Die Messungen wurden jeweils dreimal wiederholt und die Mittelwerte bestimmt. Weiterhin wurden der Hornhautastigmatismus (AST), die axiale Bulbuslänge (BBL) und die Hornhautdicke (HHD) gemessen. Für die statistische Analyse wurden die lineare Korrelation nach Pearson und die Bland-Altmann-Analyse verwendet.

Ergebnisse: Der Korrelationskoeffizient zwischen den durchschnittlichen IOD-Ergebnissen von NCT und APT war 0,86 (p ≤ 0,01). Die Bland-Altmann-Analyse zeigte, dass das NCT den IOD im Mittel um 0,6mmHg zu hoch bestimmte. Die Ergebnisse für AST, BBL und HHD waren 1,6±1,9 dpt, 23,6±1,5mm und 540±45µm. Es gab keine Korrelation zwischen den Ergebnissen von NCT und APT sowie AST, BBL und HHD oder dem Alter.

Schlussfolgerungen: Das Non-Contact-Tonometer zeigte in dieser Studiengruppe einen offset von 0,6mmHg verglichen mit der Goldmann-Tonometrie. Dieser Wert ist klinisch nicht signifikant. Das AT 555 scheint somit für das Monitoring von Glaukompatienten ein nützliches Hilfsmittel zu sein.