Klin Monbl Augenheilkd 2005; 222 - R3
DOI: 10.1055/s-2005-922167

Postoperative Nachsorge nach filtrierender Glaukomchirurgie

T Klink 1, F Grehn 1
  • 1Universitäts-Augenklinik, Würzburg

Hintergrund: Über den Erfolg der filtrierenden Glaukomchirurgie entscheidet in der Hauptsache die postoperative Nachsorge. Die Wundheilung im Sickerkissenbereich steht hier im Vordergrund. Die präoperative Vorbehandlung der Bindehaut kann die Vernarbungsvorgänge im Bindehaut/Tenon bereits günstig beeinflussen.

Methoden: Präoperativ kann durch das Absetzen der lokalen Antiglaukomatosa und die Gabe von topischen Steroiden eine Reduktion der Bindehautreizung erzielt werden. In Würzburg wurde 1998 das Konzept der „Intensivierten Postoperativen Nachsorge“ (IPN) entwickelt, es beinhaltet neben der sehr engmaschigen Patientenkontrolle die Modulation der Wundheilung durch Steroide und Antimetaboliten (5-Fluorouracil).

Ergebnisse: In einer retrospektiven Studie (4,5 Jahre Nachbeobachtungszeit) an 177 trabekulektomierten Augen konnte in der Gruppe mit IPN ein Erfolg (>21mmHg und 20% Drucksenkung ohne lokale Medikation) von 64, 4% (47 von 73) nachgewiesen werden, während in der Gruppe mit konventioneller Nachsorge lediglich bei 39, 4% (41 von 104) die Erfolgskriterien erfüllt waren.

Schlussfolgerungen: Bei der „Intensivierten Postoperativen Nachsorge“ handelt es sich um ein für Arzt und Patient aufwendiges Konzept, dass jedoch mit einer signifikant höheren Erfolgsrate nach filtrierender Glaukomoperation verbunden ist.