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DOI: 10.1055/s-2005-922151
Endoskopische retinale endovaskuläre Thrombolyse (E-RET): Eine neue Technik zur Therapie von Netzhautgefäßverschlüssen
Zusammenfassung: Die systemische Thrombolysetherapie retinaler Gefäßverschlüsse ist durch das damit verbundene Blutungsrisiko häufig kontraindiziert. Eine Möglichkeit zur Vermeidung dieses Risikos besteht in der lokalen, direkten Injektion von Fibrinolytika in Netzhautgefäße. Bisher zur Verfügung stehende Applikationssysteme konnten sich jedoch u.a. aufgrund der nur begrenzt möglichen Darstellbarkeit von Gefäß und Punktionsstelle nicht etablieren.
Methoden: Wir entwickelten ein Kathetersystem zur endoskopisch geführten Punktion von Mikrogefäßen. Die experimentelle Anwendung des Systems erfolgte in Kombination mit einem Standard Gradienten-Index (GRIN) Endoskop an porcinen Kadaveraugen. Nach Vitrektomie wurde unter Führung des Endoskop-Katheter-Systems über die Pars plana eine Punktion von Venenästen vorgenommen.
Ergebnisse: Unter rein endoskopischer Kontrolle konnte an Venenästen mit einem Außendurchmesser von ca. 50 bis 60µm eine manuell geführte Gefäßpunktion und intravasale Applikation von Injektionslösung sicher und reproduzierbar erreicht werden.
Schlussfolgerungen: Die endoskopische Punktion von Netzhautgefäßen ermöglicht eine kontrollierte Applikation von Fibrinolytika oder anderen Wirkstoffen und bietet damit neue Optionen zur gezielten endovaskulären Thrombolyse in der Behandlung retinaler Gefäßverschlüsse.