Einleitung: Das Erkennen einer Neoplasie in entzündlichen Veränderungen bei chronischer Pankreatitis
ist schwierig. Die endosonographisch gesteuerte Feinnadelpunktion hat diese schwierige
Differentialdiagnose vereinfacht [Eloubeidi MA et al, 2003, Cancer, 25: 285–292].
Wünschenswert ist eine nicht-invasive Methode, die neoplastisches Gewebe in entzündlichen
Veränderungen besser erkennen lässt.
Patienten und Methodik: 70 konsekutive Patienten [Alter: 62,1±12,1, Geschlecht: f=31, m=39] wurden mittels
kontrastverstärkter Endosonographie, Powerdopplermodus (Hitachi EUB 525, SonoVue,
4,8ml, Bracco) untersucht und das Vaskularisationsverhalten der Pankreasraumforderungen
analysiert. Beurteilt wurden folgende Kriterien: 1. Keine Vaskularisation vor Kontrastmittelgabe,
2. Kurzstreckige, irreguläre Gefäße nach Kontrastmittelgabe und 3. Fehlende venöse
Gefäße. Beim positiven Vorliegen dieser Kriterien wurde ein Pankreaskarzinom angenommen.
Als Goldstandard erfolgte die endosonographisch-gezielte Feinnadelpunktion mit anschließender
zytologischer (histologischer) Untersuchung bei allen.
Ergebnisse: Bei 46 von 48 Patienten mit zytologisch nachgewiesener maligner Raumforderung waren
die Kriterien 1., 2., 3. nachweisbar (Sensitivität 95%). 21 von 22 Patienten mit chronischer
Pankreatitis wurden anhand der Kriterien für chronische Pankreatitis (1. Fehlende
Vaskularisation vor Kontrastmittelgabe 2. langstreckige, reguläre Gefäßarchitektur
nach Kontrastmittelgabe, 3. Nachweis venöser Gefäße) richtig erkannt (Spezifität 96%).
Dies verbesserte deutlich die Aussage der Endosonographie ohne Kontrastmittel, welche
in dieser Studie mit einer Spezifität und Sensitivität von je 78% im internationalen
Vergleich zu liegen kam.
Diskussion: Die kontrastverstärkte Endosonographie ist bei der Differenzierung entzündlicher
von malignen Pankreasveränderungen hilfreich.
Keywords: Pankreastumor - chronische Pankreatitis - Endosonographie - Ultraschallkontrastmittel