RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-2005-919697
Neuronale Funktionen des hämatopoetischen Faktors G-CSF: anti-apoptotische und Neurogenese-induzierende Eigenschaften
Granulocyte-colony stimulating factor (G-CSF) ist ein hämatopoetischer Faktor der im Organismus Überleben und Differenzierung von Granulozyten und deren Vorläuferzellen kontrolliert. Wir zeigen hier experimentelle Untersuchungen, in denen wir darstellen, dass G-CSF die intakte Blut-Hirn-Schranke passiert und über potente protektive Eigenschaften in 2 verschiedenen Ischämiemodellen verfügt. G-CSF zeigt sich als deutlicher anti-apoptotischer Faktor, der mehrere Zell-Überlebens-Kaskaden simultan aktiviert. G-CSF und sein Rezeptor werden überraschenderweise im Gehirn, besonders in Neuronen, exprimiert. Nach zerebraler Ischämie werden Rezeptor sowie Ligand massiv hochreguliert, was auf einen autokrinen, protektiven Mechanismus deutet. G-CSF und sein Rezeptor werden auch auf adulten neuralen Stammzellen exprimiert und G-CSF induziert in vitro neuronale Differenzierung. Korrelierend hierzu führt auch eine G-CSF Behandlung in vivo nach zerebraler Ischämie zu einem signifikanten Anstieg der Neurogenese begleitet von einer deutlichen Erholung neurologischer Funktionen. Unter Berücksichtigung seiner guten Verträglichkeit bei klinischer Anwendung, stellt G-CSF somit eine ideale Kandidatensubstanz für die Behandlung des ischämischen Schlaganfalles dar. Tatsächlich wird die Wirksamkeit von G-CSF beim Schlaganfall derzeit in einer Phase-II-Studie untersucht (siehe „Laufende Klinische Studien“).