Grundlagen:
Trotz der steigenden Zahl an brusterhaltenden Operationen beim Mammakarzinom, bleibt
ein beträchtlicher Anteil an Patientinnen übrig, bei denen eine Mastektomie erfolgen
muss. Ziel ist es, jeder Patientin die Möglichkeit einer Brustrekonstruktion anbieten
zu können. In den letzten 5 Jahren wurden an unserer Abteilung insgesamt 178 Brustrekonstruktionen
durchgeführt.
Methodik:
Zur Qualitätskontrolle wurden an der Abteilung Nachuntersuchungen durchgeführt, die
Fragebogen, klinische Untersuchungen und Fotodokumentationen umfassten. Präoperative
Vorerkrankungen sowie Risikofaktoren (Hypertonie, D. M., Nikotinabusus, BMI) wurden
erfasst. Ermittelt wurden die Komplikationsrate, Probleme im Bereich des Hebedefektes,
das kosmetische Ergebnis sowie Zufriedenheit und Rekonvaleszenzzeit der Patientinnen.
Ergebnisse:
Von den insgesamt 178 Brustrekonstruktionen wurde 67mal eine Sofortrekonstruktion
(davon 12mal eine Skin Sparing Mastektomie) und 111mal eine Spätrekonstruktion durchgeführt.
Die Rekonstruktionsmethode war 111mal ein Latissimus-dorsi-Lappen (davon 2mal mit
Implantat kombiniert), 45mal ein mikrovaskulärer TRAM/DIEP-Lappen und 22mal eine Implantatrekonstruktion.
Folgende Komplikationen wurden verzeichnet:4 Hämatome, 1 Wundinfektion, 4 Wundheilungsstörungen,
2 Embolien sowie 3 Lappenteilnekrosen und 3 Lappenverluste.
Schlussfolgerung:
Die autologen Techniken wie der Latissimus-dorsi-Lappen und der freie TRAM/DIEP-Lappen
haben sich an unserer Abteilung bewährt. Implantat-Rekonstruktionen werden hauptsächlich
nur dann eingesetzt, wenn ein ausdrücklicher Patientenwunsch danach besteht, hauptsächlich
um den Entnahmedefekt zu vermeiden. Durch die positive interdisziplinäre Zusammenarbeit
ist die Zahl der Sofortrekonstruktionen angestiegen. Dies macht es möglich eine hautsparende
Technik (SSM) mit einem ästhetisch besseren Ergebnis anzuwenden. Ausschlaggebend ist
jedoch letztlich der Mammogrophiebefund bzw. der intraoperative Gefrierschnitt.