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DOI: 10.1055/s-2005-917746
Brustrekonstruktion – ein integrierter Bestandteil der Therapie des Mammakarzinoms
Grundlagen:
Trotz der steigenden Zahl an brusterhaltenden Operationen beim Mammakarzinom, bleibt ein beträchtlicher Anteil an Patientinnen übrig, bei denen eine Mastektomie erfolgen muss. Ziel ist es, jeder Patientin die Möglichkeit einer Brustrekonstruktion anbieten zu können. In den letzten 5 Jahren wurden an unserer Abteilung insgesamt 178 Brustrekonstruktionen durchgeführt.
Methodik:
Zur Qualitätskontrolle wurden an der Abteilung Nachuntersuchungen durchgeführt, die Fragebogen, klinische Untersuchungen und Fotodokumentationen umfassten. Präoperative Vorerkrankungen sowie Risikofaktoren (Hypertonie, D. M., Nikotinabusus, BMI) wurden erfasst. Ermittelt wurden die Komplikationsrate, Probleme im Bereich des Hebedefektes, das kosmetische Ergebnis sowie Zufriedenheit und Rekonvaleszenzzeit der Patientinnen.
Ergebnisse:
Von den insgesamt 178 Brustrekonstruktionen wurde 67mal eine Sofortrekonstruktion (davon 12mal eine Skin Sparing Mastektomie) und 111mal eine Spätrekonstruktion durchgeführt. Die Rekonstruktionsmethode war 111mal ein Latissimus-dorsi-Lappen (davon 2mal mit Implantat kombiniert), 45mal ein mikrovaskulärer TRAM/DIEP-Lappen und 22mal eine Implantatrekonstruktion. Folgende Komplikationen wurden verzeichnet:4 Hämatome, 1 Wundinfektion, 4 Wundheilungsstörungen, 2 Embolien sowie 3 Lappenteilnekrosen und 3 Lappenverluste.
Schlussfolgerung:
Die autologen Techniken wie der Latissimus-dorsi-Lappen und der freie TRAM/DIEP-Lappen haben sich an unserer Abteilung bewährt. Implantat-Rekonstruktionen werden hauptsächlich nur dann eingesetzt, wenn ein ausdrücklicher Patientenwunsch danach besteht, hauptsächlich um den Entnahmedefekt zu vermeiden. Durch die positive interdisziplinäre Zusammenarbeit ist die Zahl der Sofortrekonstruktionen angestiegen. Dies macht es möglich eine hautsparende Technik (SSM) mit einem ästhetisch besseren Ergebnis anzuwenden. Ausschlaggebend ist jedoch letztlich der Mammogrophiebefund bzw. der intraoperative Gefrierschnitt.