Notfall & Hausarztmedizin (Notfallmedizin) 2005; 31(5): A 197
DOI: 10.1055/s-2005-871707
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Kontinuierlich flache Wirkspiegel - Insulinanaloga ermöglichen Einhaltung strenger HbA1c-Zielwerte

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Publication Date:
24 June 2005 (online)

 

Mithilfe der Insulinanaloga ist heute selbst bei langjährigem Typ 2-Diabetes ein HbA1c unter 7% realistisch geworden, erklärte Prof. Hans-Ulrich Häring von der Universitätsklinik Tübingen. Aufgrund ihrer besonderen pharmakokinetischen Eigenschaften können diese Insulinanaloga bedarfsorientierte Insulinspiegel liefern. So deckt das lang wirksame Insulin glargin[1] den basalen Bedarf besser ab als das Verzögerungsinsulin NPH. Und das kurz wirksame Insulinglulisin[2] senkt den postprandialen Glukoseanstieg effektiver als Normalinsulin. Klinische Vorteile sind beispielsweise die anhaltend flachen Wirkspiegel von Insulin glargin im Vergleich zu NPH-Insulin. Dies zeigen die Daten einer Meta-Regressionsanalyse aus drei Studien mit insgesamt 1785 Typ 2-Diabetikern. Im Rahmen einer basalunterstützten oralen Insulintherapie (BOT) erhielten die Patienten entweder NPH-Insulin oder Insulin glargin. Die Analyse zeigte, dass bei gleicher Dosis und gleichem HbA1c-Zielwert das Insulinanalogon zu 40% weniger nächtlichen Hypoglykämien führte ([1]). Dieses geringe Risiko, in eine Unterzuckerung zu fallen, erhöht bei Arzt und Patient die Bereitschaft, strengere Zielwerte anzustreben.

Literatur

1 Lantus®, sanofi-aventis Gruppe

2 Apidra®, sanofi-aventis Gruppe

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