Klin Monbl Augenheilkd 2005; 222 - P69
DOI: 10.1055/s-2005-871651

Intraokulare Blutungen unter Antikoagulanzien-Therapie

I Knuth-Helios 1, S Clemens 1
  • 1Greifswald

Hintergrund: Das Auftreten einer intraokularen Blutung kann Ausdruck einer reinen ophthalmologischen Genese sein, ebenso kann es Assoziationen mit allgemeinen Grunderkrankungen oder medikamentösen Therapien geben. Zur Klärung der Differenzialdiagnostik können Anamnese, klinische Untersuchung und paraklinische Befunde beitragen.

Methoden: Wir berichten über 5 weibliche Patienten im Alter von 51 bis 83 Jahre, die im Zeitraum von 12/2002 bis 06/2004 wegen unterschiedlich ausgeprägter intraokularer Blutungen stationär behandelt wurden. Ophthalmologisch zeigten sich verschiedene Blutungsformen: Hyphaema mit (3) / ohne Glaskörpereinblutung (1), Hämophthalmus mit Aderhaut- und Netzhautunterblutung (1). Folgende Vorerkrankungen des Auges waren bekannt: diabetische Retinopathie (2), AMD (1), Pseudophakie (2). Bei allen Patienten waren schwere Allgemeinerkrankungen bekannt: arterieller Hypertonus (5), KHK (5), Z. n. Myokardinfark (1), Z. n. Apoplex (1), Z. n. Thrombose/Embolie (2), Diabetes mellitus (2), Herzrhythmusstörungen (3), Klappenvitium (1). Aufgrund der internistischen Erkrankungen sind alle Patienten mit dem Antikoagulanz Falithrom behandelt worden. Bis auf einen Fall (Vitrektomie bei diffuser Glaskörpereinblutung) wurden alle Patienten konservativ behandelt. Je nach Schwere und Lokalisation der Blutung zeigten sich unterschiedliche Visusentwicklungen.

Ergebnisse: Insbesondere im höherem Patientenalter nimmt das Risiko einer intraokularen Blutung infolge der Antikoagulation bei Multimorbidität gegenüber der reinen ophthalmologischen Blutungsgenese deutlich zu.