Klin Monbl Augenheilkd 2005; 222 - V13
DOI: 10.1055/s-2005-871595

Kombination von vitreoretinalen Eingriffen mit Katarakt-Extraktion

M Grueterich 1, A Mueller 1, A Kampik 1
  • 1München

Die Anzahl der durchgeführten Pars-plana-Vitrektomien (ppV) ist, aufgrund der Möglichkeit zur Behandlung verschiedener vitreoretinaler Erkrankungen sowie einer erhöhten Lebenserwartung in den letzten Jahren zunehmend angestiegen. Letzteres ist auch verantwortlich für eine zunehmende Anzahl operationsbedürftiger Katarakte. Es stellt sich damit die Frage, ob beide Pathologien in einer operativen Sitzung oder sequentiell durchgeführt werden sollten. Operationstechnik, Anästhesiemethode und postoperativer Reizzustand bieten Anlass zur Diskussion. Prinzipiell kann die ppV nach der Durchführung einer Standard-Kataraktextraktion (ECCE/CCI/MICS) und anschließender IOL Implantation erfolgen. Die IOL Implantation kann jedoch auch nach Beendigung der Vitrektonie erfolgen. Eine Sonderform stellt die pars plana Lentektomie über eine hintere Kapsulotomie mit Erhalt des vorderen Kapselblattes dar. Die IOL Implantation in den Sulcus gefolgt am Ende der OP. Bezüglich der Anästhesieform stehen die Retrobulbäranasthesie und die Allgemeinanästhesie zur Verfügung. Unsere Untersuchungen bezüglich des postoperativen intraokularen Reizzustandes (VK-Zellen, Tyndall und Fibrin) haben in einer Multivarianzanalyse unterschiedlicher Parameter zeigen können, dass die Notwendigkeit zur Endolaserkoagulation bzw. Exokryokoagulation einen geringfügigen erhöhten Reizzustand verursacht. Selbst bei „Risikopatienten“ (diabetische Retinopathie und Uveitis) ist nur mit einem relativ geringen postoperativen i.o. Reizzustand zu rechnen. Die kombinierte Operation von ppV und CE+IOL, stellt eine technisch anspruchsvolle aber sichere Methode zur Behandlung von gleichzeitig bestehender vitreoretinaler und Linsenpathologie dar.