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DOI: 10.1055/s-2005-871593
Vergleich von ILM-Peeling bei idiopathischem Makulaforamen mit und ohne Gabe von Indocyaningrün – operative Ergebnisse bei 62 Patienten
Hintergrund: In den letzten Jahren sind viele Untersuchungen zur potentiellen Toxizität von Indocyaningrün (ICG) bei Verwendung zum ILM-Peeling in der Chirurgie idiopathischer Makulaforamina vorgestellt worden. In dieser Studie möchten wir anhand des Visus eigene Operationsergebnisse bei ILM-Peeling mit und ohne Gabe von ICG gegenüberstellen.
Methoden: Wir werteten klinische Daten von 63 bei 62 Patienten Augen aus, bei denen in der Universitätsaugenklinik Kiel von 2003–2004 aufgrund idiopathischer Makulaforamina eine Pars-plana-Vitrektomie mit ILM-Peeling mit nachfolgender Tamponade durch C2F6 (16%) durchgeführt wurde. Bei 26 Augen erfolgte die Operation ohne Darstellung durch Farbstoffe. Bei 37 Augen wurde ICG eingesetzt. Bei 32 Augen wurde ein kombinierter Eingriff mit Kataraktoperation durchgeführt. Den Verschluss der Foramina untersuchten wir mittels OCT. Visusveränderungen nach 6 Wochen und nach 3 Monaten wurden mittels logMAR ausgewertet. Unterschiede prüften wir mittels nichtparametrischer Testverfahren auf statistische Signifikanz.
Ergebnisse: Der mittlere Ausgangsvisus betrug 0,2 für beide Gruppen. Nach 6 Wochen und nach 3 Monaten lag der Visus in der Gruppe der Patienten mit Einsatz von ICG unverändert bei 0,2. In der Gruppe ohne Einsatz von ICG lag nach 6 Wochen ein durchschnittlicher Visusanstieg um eine Visusstufe auf 0,25, nach 3 Monaten ein Visusanstieg um 3 Visusstufen auf 0,4 vor. Die Unterschiede nach 3 Monaten zwischen beiden Gruppen waren statistisch signifikant (p=0,05). Postoperativ kam es in 4 Fällen zu einer Amotio, die zu einem weiteren vitreoretinalen Eingriff führte. Schlussfolgerungen: Aufgrund der retrospektiven Untersuchungsweise und des noch kurzen Follow-Ups sind die Daten eingeschränkt beurteilbar. Ohne Einsatz von ICG scheinen sich jedoch bessere Visusergebnisse zu ergeben als mit ICG.