psychoneuro 2005; 31(4): 188
DOI: 10.1055/s-2005-869469
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Parkinson-Syndrom - Retardiertes L-Dopa in der Tagestherapie

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Publication Date:
09 May 2005 (online)

 

Retardierte L-Dopa-Präparate sind im ärztlichen Praxisalltag eine wichtige Therapieoption bei idiopathischem Parkinson-Syndrom, wie PD. Claudia Trenkwalder, Kassel, auf dem Parkinson-Kongress in Frankfurt/Main vorstellte. Die Behandlung verbessert Schlaf und Lebensqualität, so das Ergebnis einer Anwendungsbeobachtung an der insgesamt 294 ambulant behandelte Patienten mit einem idiopathischen Parkinson-Syndrom teilnahmen. Der Untersuchungszeitraum betrug acht Wochen.

Die Patienten, die zuvor L-Dopa in Kombination mit einem Decarboxylasehemmer erhalten hatten, wurden wegen motorischer Fluktuationen (leichte Peak-dose-Dyskinesien, End-of-dose-Akinesien) dabei auf ein L-Dopa-Retardpräparat (Nacom® Retard) umgestellt. Andere Antiparkinsonmittel wurden nach individueller Entscheidung des Arztes weiter verabreicht, in der Dosierung angepasst oder abgesetzt. Nach der Umstellung auf retardiertes L-Dopa war bei der Mehrzahl der Patienten eine signifikante Reduktion der Kardinalsymptome Akinese, Rigor und Tremor sowie der motorischen Fluktuationen und Dyskinesien zu beobachten. Außerdem war nicht nur eine Besserung des nächtlichen Schlafverhaltens zu verzeichnen, sondern auch der Schlaf-assoziierten Parameter, die tagsüber von Bedeutung sind, z.B. plötzliches Einschlafen tagsüber. Die untersuchenden Ärzte schätzten die Lebensqualität bei fast 80% der Patienten am Ende der Untersuchung höher ein als zu Beginn der Untersuchung. Insgesamt erwies sich die retardierte L-Dopa-Formulierung als gut verträglich.

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