Notfall & Hausarztmedizin (Notfallmedizin) 2005; 31(4): A 183
DOI: 10.1055/s-2005-869448
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Pollenfluginformation - Messwerte im Stundentakt

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Publication Date:
09 May 2005 (online)

 

Eine schnelle und genaue Pollenfluginformation verspricht ein automatischer Pollenmonitor, den Wissenschaftler zweier Fraunhofer-Institute gemeinsam mit dem Deutschen Wetterdienst, der Universität Freiburg sowie Partnern aus der Industrie entwickeln. Im Verbundprojekt OMNIBUSS (Online-Monitoring Natürlicher, Inhalativ-allergener Bioaerosole Und Sonstiger Staubkomponenten) soll ein Messgerät entstehen, das Bioaerosole - vor allem Pollen und Sporen - schnell und automatisch bestimmt und quantifiziert. Aus der Umgebungsluft wird Staub und darin enthaltener Pollen angesaugt, auf einer Unterlage abgeschieden und für die mikroskopische Untersuchung präpariert. Um Pollen von Staubpartikeln zu unterscheiden, wird mit Hilfe der Fluoreszenzmikroskopie die Eigenfluoreszenz der Pollen angeregt. Eine Software klassifiziert die Objekte anhand ihrer Form und inneren Struktur und ordnet sie den einzelnen allergenen Pollenarten zu. Die Software ist selbstlernend und kann darauf trainiert werden, auch sonstige biologische Partikel wie zum Beispiel Pilzsporen zu erkennen.

Die durch den Pollenmonitor verfügbare aktuelle Konzentration der Pollen und Sporen soll Ärzten, Kliniken, Medien, Vorhersagediensten und Allergikern im Stundentakt zur Verfügung stehen. So könnte der aktuelle Pollenflug morgens mit dem Handy abgerufen werden und die Tagesplanung oder Medikamentendosierung darauf eingestellt werden.

Das optische System wird ab März im Klimagarten des Deutschen Wetterdienstes in Freiburg getestet. Ab Frühjahr 2006 soll der Pollenmonitor für kontinuierliche Messungen eingesetzt werden.

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