Notfall & Hausarztmedizin (Notfallmedizin) 2005; 31(4): A 138
DOI: 10.1055/s-2005-869445
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Erektile Dysfunktion - In die Therapie auch die Partnerin mit einbeziehen

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Publication Date:
09 May 2005 (online)

 

"Ontime" - auch bei ED spontanes Reagieren ermöglichen

Zuverlässig und rasch soll ein Mittel gegen Erektile Dysfunktion wirken, das wünschen sich die betroffenen Patienten. Die Phosphodiesterase-5-Hemmer haben in dieser Hinsicht die Therapie der Erektilen Dysfunktion revolutioniert. Jedoch unterscheiden sich die drei derzeit zur Verfügung stehenden PDE-5-Hemmer, Sildenafil, Tadalafil und Vardenafil, in einigen Parametern. So ist ein möglicher Vorteil des Vardenafil, dass zwischen dem Einnahmezeitpunkt des PDE-5-Hemmers und dem Eintritt der Wirkung nur ganz wenig Zeit verstreicht. Die maximalen Plasmaspiegel werden sehr rasch - i.d.R. innerhalb von 45 Minuten nach Einnahme - erreicht, die Halbwertszeit im Plasma liegt zwischen vier und fünf Stunden, was ein "therapeutisches Fenster" von mindestens fünf Stunden erlaubt. Die Plasmakonzentration erlaubt eine Aussage darüber, wann die Wirkung des Medikamentes einsetzt. Jedoch kann die Wirkung aber oft auch schon vor Erreichen des Plasmapeaks eintreten und länger als eine Halbwertszeit anhalten, erklärt Prof. Dr. Inigo Sáenz de Tejada aus Madrid auf einem Symposium von Bayer Health Care beim 20. Kongress der Europäischen Gesellschaft für Urologie in Istanbul. Im Vergleich der drei zur Verfügung stehenden PDE-5-Hemmer weist Vardenafil (Levitra®) die stärkste PDE-5-Hemmung auf, dies beeinflusst sowohl den Zeitpunkt, zu dem die Wirkung einsetzt, als auch die Dauer der Wirkung. Klinische Studien zeigten, dass bereits zwischen 10 und 25 Minuten nach oraler Einnahme von Vardenafil die Erektion den Vollzug des Beischlafs ermöglicht. Die ONTIME-Studie (Onset of Vardenafil in Men with ED), in die 724 Männer mit ED aus 80 Zentren in Nordamerika und Europa eingeschlossen waren, zeigte nach Gabe von 10 mg Vardenafil bereits 10 Minuten nach Einnahme einen statistisch signifikanten Unterschied zu Plazebo. Innerhalb von 25 Minuten hatten unter 10 mg Vardenafil 50% und unter 20 mg 53% der Männer eine Erektion, die einen erfolgreichen Beischlaf ermöglichte - unter Plazebo war dies nur bei 26% der Fall. Mit Vardenafil muss bei ED der Sexualverkehr nicht auf Stunden voraus geplant werden, sondern es bleibt Raum für Spontaneität. Denn Untersuchungen zeigen, dass lediglich 5% der Männer bereits 12 Stunden und länger im Voraus planen, sexuell aktiv zu werden. Eine Stunde oder weniger als eine halbe Stunde vorher wissen dies jeweils 11% und 52% sagen aus, dass sie dies nicht vorher wüssten oder planten. Und Tierversuche zeigten, dass auch lange nach Erreichen der Halbwertszeit noch eine Erektion auftrat und dass auch nach Verstreichen der vierfachen Halbwertszeit noch eine Erektion möglich war.

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