Ziele: Empirische Untersuchung der Erwartungshaltung von Patienten und Zuweisern gegenüber
der ambulanten radiologischen Diagnostik unter besonderer Berücksichtigung der Frage
der Diagnosemitteilung. Methode: 594 Patienten (47% männlich, 53% weiblich), die sich ambulant zu Schnittbilduntersuchungen
vorstellten, wurden an drei Orten schriftlich befragt. Ein weiterer Fragebogen wurde
an 149 niedergelassene Zuweiser versandt (Rücklaufrate 32,2%). Ergebnis: 47,8% der Patienten möchten den Befund primär vom Radiologen, 34,2% vom Zuweiser
und 17,3% von beiden erfahren. 71,9% der Patienten erwarten eine Therapieempfehlung
vom Radiologen. 75,1% der Patienten möchten nach der Untersuchung nicht länger als
30 Minuten auf die Diagnosemitteilung warten. 59,2% der Zuweiser wünschen die Diagnosemitteilung
durch den Radiologen. Zuweiser, die dies ablehnen, geben als Grund oft ungebetene
Therapieempfehlungen an. 12,2% der Zuweiser erwarten den schriftlichen Befundbericht
am Tag der Untersuchung, 38,8% am folgenden Tag. Schlussfolgerung: Es besteht eine hohe, nicht immer kongruente Erwartungshaltung von Patienten und
Zuweisern bezüglich Qualität und Geschwindigkeit der Kommunikation radiologischer
Untersuchungsergebnisse. Zeitgerechte Befundübermittlung und flüssige Organisationsabläufe
sind wichtig. Professionelle Arzt-/Patientenkommunikation spielt auch in der diagnostischen
Radiologie eine entscheidende Rolle und sollte größere Beachtung erfahren.
Korrespondierender Autor: Lorch H
Pfirsichweg 5 a, 63741, Aschaffenburg
E-Mail: heike-lorch@web.de
Key words
Diagnosemitteilung - ambulante Radiologie - Patienten - Zuweiser