Endoskopie heute 2005; 18 - P19
DOI: 10.1055/s-2005-865003

Stand der Gastroenterologischen Laparoskopie in Deutschland: Ergebnisse einer Fragebogenerhebung

U Denzer 1, C Döring 1, U Helmeden 1, P Mosler 1, PR Galle 1, AW Lohse 1
  • 1I. Med. Klinik, Johannes Gutenberg Universität Mainz

Zielsetzung: Die gastroenterologische Laparoskopie findet nicht zuletzt nach der Einführung der Mini-Laparoskopie in den letzten Jahren vermehrt Interesse. Die vorliegende Arbeit hatte eine Standortbestimmung der gastroenterologischen Laparoskopie zum Ziel.

Methode: 467 Fragebögen zur diagnostischen Laparoskopie wurden an alle ÄrztInnen mit Weiterbildungsberechtigung Gastroenterolgie in Deutschland versandt. Erfragt wurden Untersuchungszahlen in den Jahren 2001 und 2002, angewandte Indikationen, Komplikationen, Sedierung und Technik der Laparoskopie und Organbiopsie.

Ergebnisse: Die Rücksendequote 35%. In 62% (102/165) der Einrichtungen wurden Laparoskopien durchgeführt. Hauptindikation waren: Evaluation der unklaren und chronischen Lebererkrankung (63%), Tumorstaging (27%), Unklares Fieber/Ascites unklarer Genese (9%). Instrumentarium: Überwiegend genannt die 11mm Optik (n=33), gefolgt von der 5mm Optik (n=16). Die dünn-lumigeren Instrumente fanden in geringerer Häufigkeit Verwendung: 3,5mm (n=13) und 2mm Optik (n=14). Von 22/102 der Befragten wurden mehrere Optikgrößen eingesetzt: Dabei wurde innerhalb eines Zentrums häufig sowohl die 10mm Optik als auch eine dünn-lumigere Optik verwandt, z.B. die 2mm, 3,5mm Optik (n=15) oder die 5mm Optik (n=3). Biopsienadeln: Biopsienadeln nach dem Vakuumprinzip (Menghini-Nadel: n=32) dominierten, gefolgt von den Schneidbiopsiesystemen, hier hauptsächlich genannt die Tru-cut Nadel (n=16). Sedierung: Überwiegend Analgosedierung mit der Kombination Benzodiazepin/Morphinderivat. Komplikationen: Die Komplikationsrate wurde mit 2,9% bei insgesamt 5055 Untersuchungen in den Jahren 2001 und 2002 angeben, davon 0,2% schwere Komplikationen. 60% der teilnehmenden Zentren sprachen sich für die diagnostische Laparoskopie als Bestandteil der Weiterbildung Gastroenterologie aus.

Schlussfolgerung:

Die diagnostische Laparoskopie in der Gastroenterologie hat weiterhin einen wichtigen Stellenwert als diagnostische Methode, wenn auch die angewandte Technik variiert. Zu diskutieren ist eine Wiederaufnahme der Methode in die Weiterbildung Gastroenterologie.