Endoskopie heute 2005; 18 - P10
DOI: 10.1055/s-2005-864994

Die CT-assistierte PEG – Indikation, Technik und Ergebnisse

M Siassi 1, W Hohenberger 1, T Horbach 1
  • 1Chirurgische Universitätsklinik

Einleitung: Bei fehlendem flächigen Kontakt der Magenvorderwand zur Bauchwand ist eine PEG-Anlage auch bei primär erfolgreicher Endoskopie nicht möglich. Die Kombination aus endoskopisch und CT-gesteuertem Vorgehen kann in diesen Fällen die Sondenanlage ermöglichen.

Material und Methoden: Nach endoskopischer Intubation des Magens wird dieser mit Luft gefüllt und computertomographisch dargestellt. In der CT wird der Punktionsweg ausgewählt und die Punktion unter CT-Kontrolle durchgeführt. Die Anlage der PEG erfolgt dann in der herkömmlichen Fadendurchzugsmethode.

Ergebnisse: Im Zeitraum von 1/2000 bis 6/2004 führten wir 7 CT-assistierte PEG-Anlagen durch. In 6 Fällen war die Anlage erfolgreich, in einem Fall konnte aufgrund einer flächigen, stark vaskularisierten Peritonelakarzinose keine Sonde angelegt werden. Es traten keine prozedurbedingten Komplikationen auf. Gründe für die Unmöglichkeit, rein endoskopische PEGs anzulegen waren Organüberlagerung durch Kolon oder Leber, Verwachsungen nach abdominellen Operationen und Peritonealkarzinose. Unter CT Kontrolle konnten auch Zugangswege ausserhalb des normalerweise genutzten Abschnittes im linken Oberbauch genutzt werden.

Schlussfolgerung: Die CT-assistierte PEG ist ein sicheres Verfahren zur endoskopischen Gastrostomie bei Fällen, in denen trotz erfolgreicher Intubation des Magens mit dem Endoskop keine sichere Punktion durchgeführt werden kann. Die CT-Kontrolle zeigt die unmittelbaren topographischen Beziehungen des Magens, so dass auch kleine Kontaktareale zur Bauchwand sowie ungewöhnliche Zugangswege (z.B. interkostal) genutzt werden können. Im Vergleich zur rein radiologischen Technik bietet dieses Vorgehen den Vorteil, dass sämtliche Möglichkeiten der herkömmlichen PEG, wie z.B. großlumige Ableitsonden oder enterale Schenkel, weiter zur Verfügung stehen. Bei gezielter Indikationsstellung stellt dieses Verfahren in ausgewählten Fällen eine Alternative zur operativen oder rein radiologisch gesteuerten Gastrostomie dar.