Endoskopie heute 2005; 18 - V83
DOI: 10.1055/s-2005-864976

Die extrakorporale sonographisch kontrolliert Lithotripsie von Speichelsteinen

J Zenk 1, A Bozzato 1, M Koch 1, F Gottwald 1, H Iro 1
  • 1Hals-Nasen-Ohrenklinik, Kopf- und Halschirurgie, Univeritätsklinikum Erlangen

Seit Einführung der extrakorporalen sonographisch kontrollierten Lithotripsie (1989) zur Behandlung von Speichelsteinen hat sich die Methode als fester Bestandteil der Therapie dieser Erkrankung etabliert.

Die Lithotripter der ersten Generation, die primär zur Therapie von Gallen und Nierensteinen konzipiert waren, haben sich hinsichtlich Ihrer Leistung und Ihres Aufbaues der Indikation der Speichelsteinbehandlung angepasst.

Es stehen derzeit zwei Systeme zur Verfügung, bei denen Erfahrungen injahrelangen Anwendungen in Studien und in der klinschen Routine bestehen. Einerseits ein piezoelektrisches System der Fa. Wolf, (Piezolith), zum anderen ein elektromagnetisches Gerät der Fa. Storz medical (Minilith).

Während kurz nach Einführung dieser neuen ultraschallkontrollierten Methode fast jeder Stein zertrümmert wurde, hat sich in den letzten Jahren ein differentialtherapeutisches Konzept basierend auf Steinlokalisation und Steingröße entwickelt. Die Extrakorporale Lithotripsie stellt hierbei einen wichtigen Baustein im Gesamtkonzept der drüsenerhaltenden Therapie dar. Aufgrund der Langzeitergebnisse gelten derzeit folgende Indikationen für die Lithotripsie- zum einen alle Steine der Gl. parotis, die nicht durch Steinfangkörbchen unter endoskopischer Sicht entfernt werden können, zum anderen Steine der Gl. submandibularis, die proximal des Drüsenhilus liegen, von transoral nicht zu tasten sind und nicht größer als 12mm sind.

Integriert in ein Gesamtkonzept können auf diese Weise 95% aller Speicheldrüsen beim Steinleiden erhalten werden.