Einleitung: Die Refluxkrankheit der Speiseröhre stellt eine in der westlichen Bevölkerung häufige Erkrankung dar. Die Barrett Metaplasie als präkanzeröse Läsion findet sich in bis zu 13% bei Patienten mit GERD. Aufgrund des erhöhten Risikos für ein Adenokarzinom (0,5% pro Patientenjahr) scheint eine Indexendoskopie bei der Risikopopulation ab dem 50. Lebensjahr sinnvoll. Bei fehlender Bereitschaft zur ÖGD könnte die neu entwickelte Ösophaguskapsel eine alternative Methode der Untersuchung der Speiseröhre darstellen.
Methodik: 71 Patienten mit Sodbrennen und 9 Patienten mit bekanntem Barrett-Ösopahgus wurden in die Studie eingeschlossen. Die neu entwickelte Ösophaguskapsel entspricht in Größe und Form der herkömmlichen Dünndarmkapsel. An beiden Enden der Kapsel befindet sich eine Kamera, die jeweils 2 Bilder pro Sekunde aufzeichnet. Die Untersuchung erfolgte in Rückenlage nach einem speziell entwickelten Protokoll. Nach der Kapselendoskopie erfolgte die konventionelle Endoskopie. Die Auswertung der beiden Methoden erfolgte verblindet.
Ergebnisse: 55 der 80 Patienten hatten positive Befunde im Bereich der Speiseröhre.
51/55 Patienten zeigten in der Ösophaguskapsel pathologische Ösophagusveränderungen und zusätzliche 4 Befunde, die mit der konventionellen Endoskopie nicht detektiert wurden. Die Sensitivität, Spezifität, PPV und NPV für die Detektion eines Barrett-Ösophagus mit der Ösophaguskapsel war 97%, 100%, 100% und 98% und für den Nachweis einer Ösophagitis bei 90%, 100%, 100% und 94%. Komplikationen und Schluckstörungen traten nicht auf.
Diskussion: Diese ersten Ergebnisse zeigt die Ösophaguskapsel als eine sichere und sensitive Methode zur Darstellung pathologischer Ösophagusveränderungen. Somit könnte die Ösophaguskapsel in Zukunft ein alternatives Verfahren zur konventionellen Endoskopie bei Patienten mit GERD werden.