Endoskopie heute 2005; 18 - V15
DOI: 10.1055/s-2005-864909

Zenker-Divertikel: endoskopisch-mikroskopische Schwellendurchtrennung mit CO2-LASER als Alternative zur Resektion von außen?

K Schneider 1, R Hagen 1
  • 1HNO-Klinik, Plastische Operationen, Klinikum Stuttgart, Katharinenhospital

Bereits um 1885 erfolgte erstmals die chirurgische Behandlung eines sogenannten Zenker-Divertikels. Ursächlich für das nach Zenker benannte Hypopharynx-Divertikel ist eine funktionelle und morphologische Beeinträchtigung des Ösophaguseingangs-Sphinkters, der sich nach allgemeiner Annahme vorzeitig schließt bzw. zu spät öffnet. Der daraus resultierende hohe Druck in der oberen Speiseröhre direkt proximal des Sphinkters stülpt Mukosa und Submukosa im Bereich einer dorsal gelegenenMuskel-Lücke des Constrictor pharyngis (sog. Killian-Dreieck) nach hinten aus. Im Laufe derErkrankung kann ein solches Pulsationsdivertikel bis auf eine erhebliche Größe anwachsen. Die Diagnose wird anhand einer Röntgenkontrast-Darstellung des Ösophagus gestellt.

Das Zenker-Divertikel tritt vorwiegend bei männlichen Patienten im höheren Lebensalter auf und verursacht eine zunehmende Dysphagie verbunden mit der Regurgitation unverdauter Nahrung.

Die Therapie besteht in unserer Klinik überwiegend in der chirurgischen Durchtrennung des Schließmuskels, der Pars cricopharyngea der Constrictor-Muskulatur. Größere Divertikel werden über einen offenen Zugang vom seitlichen Hals aus reseziert, kleinere werden belassen.

Die Patienten unserer Klinik wurden bisher überwiegend über den offenen Zugang von außen operiert. Alternativ dazu führen wir seit 2 Jahren auch das endoskopische Verfahren durch, bei dem der Sphinktermuskel über eine Schwellendurchtrennung mit dem CO2-LASER durchtrennt wird.

Retrospektiv erfolgte eine vergleichende Analyse der chirurgischen Technik, der Komplikationen (pharyngocutane Fistel, Recurrensparese) sowie des Therapie-Erfolgs (Rezidiv-Eingriff).