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DOI: 10.1055/s-2005-863956
Enzymatischer Nachweis der Tiefenabhängigkeit der Vernetzungswirkung der Riboflavin/UVA-Behandlung an der Hornhaut
Hintergrund: Die Behandlung des Keratokonus bzw. von Keratektasien nach Lasik mit Riboflavin/UVA beruht auf einer signifikanten Verfestigung infolge Vernetzung der Hornhaut. Durch enzymatische Einwirkung soll untersucht werden, bis zu welcher Tiefe in der Hornhaut ein erhöhter Grad der Vernetzung vorliegt.
Methode: Von 20 enukleierten Schweineaugen wurden 10 mit Riboflavin/UVA (370 nm, 3 mW/cm2; 30min) behandelt und 10 Augen dienten als Kontrollgruppe. Mit einem Mikrokeratom wurden jeweils von einem Auge zwei Flaps von 200µm Dicke geschnitten. Diese Flaps wurden in 0,1% bakterielle Kollagenaselösung (EC 3.4.24.3 von Clostridium histolyticum) eingelegt und täglich mit einer Digitalkamera fotographiert. Zur Ausmessung der Flächen der Flaps diente das Programm ANALYSIS.
Ergebnisse: Die beiden Flaps der unbehandelten Augen waren nach 70 Stunden vollständig enzymatisch abgebaut (p=0,7). Die obersten Flaps der behandelten Augen widerstanden bis zu 320 Stunden (p=0,001) dem enzymatischen Abbau und die zweiten Flaps 190 Stunden (p=0,003).
Schlussfolgerungen: In früheren Untersuchungen konnten wir biomechanisch nur eine signifikante Verfestigung bis 200µm in der Hornhaut nachweisen. Die Vernetzung der Kollagenfasern reicht aber weiter als 200µm in der Hornhaut, was vor allem für die Anwendung bei Keratektasien nach Lasik von Bedeutung ist.