Klin Monbl Augenheilkd 2005; 222 - R133
DOI: 10.1055/s-2005-863949

Keratoplastik und Katarakt

GIW Duncker 1
  • 1Halle/Saale

Die Kombination von Hornhaut- mit Linsentrübungen stellt den Operateur immer wieder vor die Frage, ob zunächst eine Keratoplastik oder eine Phakoemulsifikation durchgeführt werden sollte und ob die Kombination dieser beiden Eingriffe in einem Verfahren (Triple-OP) nicht einem zweizeitigen Vorgehen vorzuziehen ist. Steht die Hornhautpathologie im Vordergrund, sollte in jedem Fall zunächst die perforierende oder tief-lamelläre Keratoplastik durchgeführt werden. Der Vorteil einer später dann zu operierenden Kataraktoperation liegt darin, dass entsprechend der geänderten Keratometrie mit der Kunstlinsenimplantation eine refraktive Nachkorrektur nach Hornhauttransplantation möglich ist. Hierfür kommen verschiedenste, ggf. auch torische Implantate infrage. Bei alten und hinfälligen Patienten mit auch eingeschränkter Lebenserwartung sollte dagegen dem einzeitigen Operieren im Sinne eines Triple-Eingriffes der Vorzug gegeben werden.

Mit der Verbesserung der Keratoplastiktechniken (geführte Systeme, kein manuelles Nachschneiden) hat sich auch die Verläßlichkeit der refraktiven Ergebnisse nach Hornhauttransplantation verbessert, so dass hier auch bei einem kombinierten, einzeitigem Vorgehen Refraktionsergebnisse von±3 Dioptrien um Emmetropie erzielbar sind.

Das Referat wird insbesondere auch auf die Frage eingehen, ob für die IOL-Kalkulation bei Triple-Operationen keratometrische Standardwerte ausreichend sind.