Klin Monbl Augenheilkd 2005; 222 - KV130
DOI: 10.1055/s-2005-863946

Visusänderung nach Implantation phaker Linsen

G Schmidinger 1, C Simader 1, B Lackner 1, D Paikl 1, C Skorpik 1, S Pieh 1
  • 1Wien

Hintergrund: Die Implantation phaker intraokularer Linsen zur Korrektur der Myopie oder Hyperopie verursacht eine Vergrößerung oder Verkleinerung des Netzhautbildes, abhängig von der präoperativen Refraktion, den K-Werten, der Lokalisation der Linse und der postoperativen Refraktion.

Die Visusänderung nach Implantation einer ICL bei Hyperopie und Myopie wurde mit der berechneten Netzhautbildgröße verglichen.

Patienten und Methoden: In 65 Augen von 37 Patienten wurde eine ICL Implantation durchgeführt. Präoperative wurde der bestkorrigierte Visus, die K-Werte, die Hornhautpachymetrie und die Vorderkammertiefe bestimmt. Der bestkorrigierte postoperative Visus wurde mit dem präoperativen korrigierten Visus verglichen. Weiters wurde mithilfe des Snellius'schen Brechungsgesetz die Größe des Netzhautbildes eines 6m entfernten Objekts für die prä- und postoperative Situation berechnet.

Ergebnisse: Postoperativ zeigte sich bei myopen Augen eine Zunahme des postoperativen Visus und in hyperopen Augen eine Abnahme des 6m-Visus, abhängig von der Stärke der präoperativen Ametropie. Die klinische Änderung des Visus war bei myopen Augen um 7,1% höher und bei hyperopen um 9,8% höher als die Berechnungen ergaben.

Schlussfolgerungen: Nach Implantation phaker IOLs ändert sich die Größe des Netzhautbildes pro Dioptrien präoperativer Ametropie um 1,5%.