Klin Monbl Augenheilkd 2005; 222 - KV114a
DOI: 10.1055/s-2005-863929

Vorschlag zur optimierten Evaluierung der Nachrotation von tIOLs

A Viestenz 1, B Seitz 1, A Langenbucher 1
  • 1Erlangen

Hintergrund: Über Rotationen torischer Intraokularlinsen (tIOL) bis zu 30° nach Implantation wurde berichtet. Anhand der standardisierten Fundusfotographie konnten wir bei 550 Augen spontane Bulbusrotationen bis zu 11,5° ermitteln, wodurch die Nachbeobachtung der Rotationsstabilität der tIOL erheblich beeinflusst werden kann.

Patienten und Methoden: Mittels klassischer Vorderabschnittsfotographie und der Bifokalfotographie (Heidelberg Retina Angiograph, HRA) wurden torische IOLs postoperativ aufgenommen.

Ergebnisse: Ein Vergleich der klassischen Fotos allein bewirkte ein Über- oder auch Unterschätzen des Rotationsfehlers im zeitlichen Intervall. Wurde die Verbindung zwischen zwei Achsenfeldschlingen als Referenzlinie angenommen, so resultierte eine deutlich exaktere Evaluierung der Nachrotation. Eine Alternative besteht in der Bifokalfotographie mit dem HRA. Durch Vorderabschnitts- und Hinterabschnittsaufnahme (Infrarotaufnahme) in einem Untersuchungsgang am HRA lässt sich die Fundusreferenzachse zwischen zwei markanten Fundusgefäßen auf die Achsenmarkierung der tIOL projizieren. Dadurch war im Einzelfall eine Reduktion der gemessenen Nachrotation um bis zu 13° möglich.

Schlussfolgerung: Die Vermessung der Achslage von tIOLs mittels Standardfotos allein ist unzureichend. Durch eine zweite Referenzebene, wie z.B. Achsenfeldschlingen oder Fundusbilder (HRA), ist eine optimierte Vermessung erreichbar.