Klin Monbl Augenheilkd 2005; 222 - V93
DOI: 10.1055/s-2005-863908

Das Nachstarproblem – die hundertprozentige Lösung ist erforderlich

K Sternberg 1, T Terwee 2, S Kramer 1, D Behrend 1, RF Guthoff 1, KP Schmitz 1
  • 1Rostock
  • 2Groningen

Alle bekannten linsenchirurgischen Konzepte zur Wiederherstellung der Akkommodation nutzen den Kapselsack in unterschiedlicher Weise zur Übertragung von Kräften.

Jede Form der Nachstarbildung beeinflusst den Kapselsack auch in seinen biomechanischen Eigenschaften und stört damit das künstliche Akkommodationssystem in empfindlicher Weise. Aus diesen Gründen ist eine hundertprozentige Nachstarverhinderung anzustreben, die mit zur Zeit verfügbaren Konzepten nicht erreichbar erscheint.

Klinische Studien sind zwar für den endgültigen Beweis zwingend erforderlich, liefern aber erst nach Monaten bis Jahren verlässliche Ergebnisse.

Es wurde deshalb ein Ex-vivo-Modell etabliert, in dem vorkultivierte zellbesiedelte Kapselsackteile mit unterschiedlichen Pharmaka inkubiert werden und sowohl die Restzellbesiedelung als auch die Reproliferationsrate verbleibender Zellanteile quantitativ erfasst werden können. In diesem Modellsystem wurden erste Untersuchungen zur Wirkung von Reinstwasser, Disulfiram und Cyclosporin A durchgeführt, deren Ergebnisse vorgestellt werden.