Klin Monbl Augenheilkd 2005; 222 - V86
DOI: 10.1055/s-2005-863901

Laserinterferometrische Messungen bei pseudophaken Augen unter besonderer Berücksichtigung der so genannten akkommodierenden IOL

RM Menapace 1
  • 1Wien

Hintergrund: Akkommodierende IOLs sollen diese Wirkung durch Vorwärtsbewegung der Optik bei Ziliarkörperkontraktion erzielen.

Methode: Die axiale Optikbewegung wurde mittels Laserinterferometrie gemessen und diese mit der Bewegung monofokaler Linsen verglichen.

Ergebnisse: 1CU: Die Verschiebung des Diaphragmas nach Pilokarpingabe betrug 1 Monat postop. 300µ nach vorne, entsprechend einer Akkommodationsleistung von ca. 0,5 Dioptrien. Die Verschiebung wies jedoch eine starke Streuung auf: Standarddeviation 240µ, Extremwerte zwischen 870µ nach vorne (1,25dpt Akkommodation) und 110 nach hinten (0,6dpt Desakkommodation). Die OffenschlingenIOL AMO AR40e schob im Mittel um 60µ nach hinten, bei einer SD von 130µ. Die PlattenIOL STAAR AA4203 bewegte sich praktisch nicht. – AT-45: Bei diesem Linsentyp kam es 3 Monate postop. nach Pilokarpingabe tendenziell zu einer Verschiebung von im Mittel 109µ nach hinten, entsprechend einer Desakkommodation von 0,16dpt, mit einer SD 95µ und Extremwerten zwischen 319µ nach hinten (0,46dpt Desakkommodation) und 87µ nach vorne (0,12dpt Akkommodation). Bei subjektiv angestrengter Fixation eines Optotypen in Leseabstand kam es im Mittel zu keiner Verschiebung, bei einer SD von 28µ und Extremwerten zwischen 66µ nach hinten und 37µ nach vorne.

Schlussfolgerung: Bei großer Streuung zeigte die AT-45 keine, die 1-CU eine geringe Vorwärtsbewegung von 300µ auf, die klinisch nicht relevant ist.