Klin Monbl Augenheilkd 2005; 222 - KV60
DOI: 10.1055/s-2005-863875

Phakoemulsifikation luxierter Linsen nach Kapselsackstabilisation mit Irisretraktoren

C Jacobi 1, U Kottler 1, M Pollhammer 1, R Meiller 1, A Jünemann 1, FE Kruse 1
  • 1Erlangen

Hintergrund: Verfahren zur OP luxierter Linsen erforderten bisher große Zugänge oder unkontrollierte Glaskörpermanipulationen. Wir beschreiben eine intraoperative Stabilisierung der luxierten Linse für die Kleinschnitt-Phakoemulsifikation über Clear cornea-Zugang.

Methoden: Über Clear-cornea-Zugang wurde unter Viskoelastikum eine 4mm Rhexis angelegt und der vordere Rand der Rhexis mit vier Irisretraktoren aufgehängt. Danach erfolgte eine Phakoemulsifikation im devide-and-concer-Verfahren.

Ergebnisse: Initial kam es bei Patienten mit >50%iger Luxation des Kapselsackes bei relativ großer Rhexis und zentral angelegen Parazentesen zu Luxationen des Rhexisrandes aus den Retraktoren. Sonst konnten die Operation komplikationslos durchgeführt werden. Je nach Ausmaß der Luxation wurde die IOL mit Kapselspannring in den Sulkus bzw. Kapselsack implantiert oder der leere Kapselsack (bei kompletter Luxation) entfernt und es konnte eine faltbare Hinterkammerlinse nahtfixiert werden.

Schlussfolgerung: Die beschriebene Technik erleichtert die Operation luxierter Linsen und reduziert das damit verbundene Trauma. Bei nicht komplett luxierten Linsen verhindert die Stabilisierung mit der Aufhängung die bisher zwangsläufige weitere Luxation des Kapselsackes. Die geringe Schnittgröße reduziert den postoperativen Astigmatismus und erlaubt eine schnellere Restitution.