Hintergrund: Nach akutem Winkelblockglaukom stellt sich häufig die Frage nach einer frühzeitigen
Katarakt-OP auch am Partnerauge zur Verhinderung eines Glaukomanfalls. Ziel der vorliegenden
Arbeit war die Untersuchung möglicher Besonderheiten dieses Vorgehens sowie die Betrachtung
der langfristigen Ergebnisse.
Patienten und Methode: Es wurden 22 Patienten (mittleres Alter 64,9±9,0 Jahre) mit einem Ausgangsvisus von
0,98±0,05 in die retrospektive Studie mit einbezogen. Bei allen Patienten wurde eine
frühzeitige Katarakt-OP nach akutem Winkelblockglaukom auch am Partnerauge durchgeführt.
Ergebnisse: Bei allen Patienten erfolgte die Phakoemulsifikation mit HKL-Implantation. Bei 13
Patienten war bereits präoperativ eine YAG-Iridektomie durchgeführt wurden. Gonioskopisch
lag bei allen Patienten eine Kammerwinkeleinengung (Scheie C bzw. D) vor. Die Linsendicke
lag bei durchschnittlich 5,33±0,24mm. Postoperativ kam es bei einem Patienten zu einem
vorübergehenden Augeninnendruckanstieg. Im langfristigen Verlauf erreichten die Patienten
einen Visus von 0,93±0,14.
Schlussfolgerungen: Die frühzeitige Katarakt-OP nach akutem Winkelblockglaukom am Partnerauge stellt
ein sicheres Therapieverfahren dar. Auch bei komplizierten Ausgangssituationen mit
verdickter Augenlinse und eingeengtem Kammerwinkel wurden langfristig zufrieden stellende
Visusergebnisse erzielt.