Deutsche Zeitschrift für Onkologie 2005; 37(3): 122-123
DOI: 10.1055/s-2005-862596
Forschung
Neues aus der Onkologie
Karl F. Haug Verlag, in: MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG

Prognoserechner unterstützt individuelle Therapieplanung bei Prostatakarzinom

Further Information

Publication History

Publication Date:
04 October 2005 (online)

Mit dem Computer-gestützten „Prognoserechner Prostatakarzinom”[*] kann das Rezidivrisiko eines individuellen Patienten ohne großen Aufwand quantifiziert werden. Ähnlich den zugrunde liegenden Kattan-Nomogrammen und Partin-Tabellen unterstützt auch der Prognoserechner die individuelle Therapieplanung und kann damit ganz wesentlich zur Therapieoptimierung beitragen.

Voraussetzungen für eine individuelle Therapieplanung sind möglichst genaue Kenntnisse über das pathologische Tumorstadium und die Prognose des betroffenen Patienten. Zwar reichen die derzeit routinemäßig erhobenen Parameter wie prätherapeutischer PSA-Wert, klinisches Tumorstadium und Gleason-Grad/Summe in der Biopsie und im Prostatapräparat nicht aus, um damit die Prognose eines individuellen Patienten verbindlich vorherzusagen. Im Rahmen statistischer Vorhersagemodelle, wie der Partin-Tabellen und Kattan-Nomogramme, geben die prätherapeutisch erhobenen Daten aber zumindest einen validen Hinweis auf das pathologische Tumorstadium und die Wahrscheinlichkeit, mit der ein individueller Patient ein PSA-Rezidiv erleiden wird [[1]]. Beim Vorliegen postoperativer Daten kann die Rezidiv-Prognose zudem erheblich verbessert werden.

Identifizierung von Hochrisikopatienten: Zur Identifizierung von Hochrisikopatienten kann jetzt statt der umfangreichen Tabellen und etwas umständlichen Nomogramme einfach der auf diesen Modellen basierende „Prognoserechner Prostatakarzinom” eingesetzt werden. Nach Eingabe der prätherapeutisch bekannten Parameter (PSA-Wert, primärer und sekundärer Gleason-Grad in der Biopsie, klinisches Tumorstadium einheitlich nach UICC 2003) sowie Angaben zu einer gegebenenfalls verabreichten neoadjuvanten Hormon- oder Strahlentherapie ermittelt der Prognoserechner die Wahrscheinlichkeit für eine organbegrenzte Erkrankung, Kapseldurchbruch, Samenblasenbefall und Lymphknotenbefall und berechnet das wahrscheinliche PSA-progressionsfreie 5-Jahres-Überleben für die jeweils geplante lokale Intervention. Bei radikal prostatektomierten Patienten lässt sich anhand der postoperativ erhobenen Daten außerdem die PSA-Progressionsfreiheit nach sieben Jahren berechnen. Damit lassen sich recht zuverlässig die Patienten identifizieren, die mit einem hohen Rezidivrisiko behaftet sind und von einer adjuvanten Hormontherapie profitieren dürften.

Literatur

  • 01 Diblasio C J, Kattan M W. Use of nomograms to predict the risk of disease recurrence after definitive local therapy for prostate cancer.  Urology. 2003;  62 (S 6B) 9-18

01 Der „Prognoserechner Prostatakarzinom” ist über den Außendienst von AstraZeneca erhältlich.

Publicis Vital PR 

Kommunikation für Gesundheit

Hansaring 97

50670 Köln

URL: http://www.publicis-vital-pr.de

    >