Endoskopie heute 2005; 18(2): 90-91
DOI: 10.1055/s-2005-836611
Editorial

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Symposium: „Operationssaal der Zukunft: Sanfte Operation mit Innovativer Technologie”; DGBMT und DVMT in Kooperation mit dem XXXV. Kongress der DGE-BV, 9. März 2005, Stuttgart

Symposium: “Operating Theatre of the Future: Smooth Operation with Innovative Technology”; DGBMT and DVMT in Cooperation with the 35th Congress of the DGE-BV, March 9th 2005 in StuttgartA. Melzer1 , U. Schneider1
  • 1Institut für Innovative Technologien und Management in der Medizin, INSITE med., FH Gelsenkirchen
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Publication Date:
21 July 2005 (online)

Das Symposium „Operationssaal der Zukunft: Sanftes Operieren mit innovativer Technologie” ist gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Biomedizinische Technik im VDE (DGBMT), der Deutschen Gesellschaft für Endoskopie und bildgebende Verfahren DGE-BV, dem Dachverband Medizinische Technik mit Beteiligung aus Instituten der Fraunhofergesellschaft konzipiert, um den Dialog zwischen Anwendern, klinischer und technischer Forschung sowie der medizintechnischen Industrie zu fördern. Das II. Symposium setzte den im ersten Symposium am 2. April 2003 auf dem XXXIII. Kongress der DGE-BV in Düsseldorf begonnenen interdisziplinären Dialog zwischen Anwendern, Forschungseinrichtungen und der medizintechnischen Industrie erfolgreich mit über 120 Teilnehmern fort.

Innovative Technologien sind die wesentlichen Schrittmacher der Entwicklung der medizinischen Behandlung hin zu schonenden Verfahren und höherer Präzision. Der Einsatz fortschrittlicher Technik im Operationssaal, wie z. B. bildgebende Systeme, Robotik, Navigation, Computerunterstützung, Patientenüberwachung, etc. ist dabei mit hohem technischem Aufwand bei der Bedienung verbunden.

Neben der erforderlichen Sicherheit bei der Anwendung operativer Technologien zur Vermeidung von Komplikationen, ist ein möglichst effizienter, aber auch ökonomischer Einsatz im „Operationssaal der Zukunft” vordringliches Ziel. Dies kann durch eine systemtechnisch und ergonomisch optimierte Umgebung mit Integration der einzelnen Komponenten, Geräte und Verfahren zu einem „Operativen Gesamtsystem” erreicht werden. Workflow-Analysen, Prozessanalysen und Prozessmanagement sind wichtige flankierende Maßnahmen technischer Entwicklungen und neuer klinischer Verfahren. Neben den technischen Aspekten wurden die nachteiligen Einflüsse des DRG Systems auf die klinische Einführung von Innovativen Medizinprodukten und moderner Operationssysteme diskutiert.

Im Rahmen der Veranstaltung fand das 1. Fraunhofer-Symposium zu „Neuen Technologien für Endoskopie und Bildgebende Verfahren” statt, im dem führende Wissenschaftler diverser Fraunhofer-Institute über Ihre Entwicklungen berichteten.

Nach einer Einführung zur methodischen Erfassung menschlicher Fehlerpotenziale im Klinikalltag wurde über den aktuellen Stand der UV-Spektroskopieforschung im Bereich Tumorgewebserkennung für die Thoraxchirurgie und Möglichkeiten der 3D-Strukturerkennung in der Endoskopie und seinen Forschungsansatz für 3D-Laserscanverfahren berichtet. Der Bereich virtuelle Endoskopie findet durch die zunehmende Leistung der Computer und verbesserte Software weiten Einsatz. Die Anwendungsfelder reichen von der molekularen Ebene (z. B. Biosimulation einer Krebszellreaktion auf Bestrahlung oder Chemotherapie) über die Biomechanik (z. B. die Simulation des Blutflusses in einer Klappenersatz einer Herzklappe mit Hilfe von FEM) bis zur Operationssimulation.

Optische Biopsien mit endoskopischen Weißlichtaufnahmen, z. B.: beim Barret-Ösophagus und die Impedanzsensorik für den Einsatz in Kathetersystemen und Endoskopen sind neue Ansätze der Diagnostik. Die Spulenforschung für die Magnetresonanztomographie hat neue Anwendungsfelder in der flexiblen Endoskopie erreicht und die ersten Ergebnisse der MR geführten Gastroskopie mit MR Darstellung von Karzinomen sind sehr viel versprechend.

Aufgrund des großen Interesses wird es auch auf der DGE-BV 2006 ein Symposium zu Neuen Technologien geben zu dem wir schon jetzt ganz herzlich einladen möchten und uns über Beiträge sehr freuen würden. Den Dialog zwischen Anwendern, Forschung, Entwicklung und der medizintechnischen Industrie zu fördern ist ein wichtiger Baustein für die Sicherung des Standortes Deutschland für die Medizintechnik.

Prof. Dr. med. A. Melzer

Institut für Innovative Technologien und Management in der Medizin · INSITE med. · FH Gelsenkirchen

Phone: +49/2 09/9 59 65 86

Fax: +49/2 09/9 59 65 54

Email: Andreas.melzer@fh-gelsenkirchen.de

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