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DOI: 10.1055/s-2004-837185
Kontrastsehen nach IOL-Implantation mit oder ohne Blaulichtfilter
Hintergrund: Die neue Generation der Intraokularlinsen (IOL) mit Blaulichtfilter soll vor der Progression einer senilen Makuladegeneration schützen. In dieser Untersuchung wurde der Einfluss dieses Filters auf das Kontrastsehen und den subjektiven Seheindruck überprüft.
Methoden: In einer intraindividuellen prospektiven Vergleichsstudie erhielten 15 Kataraktpatienten ohne makuläre Pathologie einseitig eine Blaulichtfilter-IOL (Acrysof Natural) und am anderen Auge eine konventionelle einstückige IOL (Acrysof). Postoperativ erfolgte nach 1 Tag und 4 Wochen neben Visusbestimmung und klinischer Untersuchung eine Prüfung des Kontrastsehens mittels Functional Acuity Contrast Test (FACT) unter den standardisierten mesopischen Beleuchtungsbedingungen der Ginsburg-Box. Außerdem wurde nach einem subjektiven Unterschied im Seheindruck beider Augen gefragt.
Ergebnisse: Die Kontrastsensitivität betrug bei der Blaulichtfilterlinse durchschnittlich 88% (3 CPD) bzw. 19% (12 CPD). Bei der konventionellen IOL lag diese bei 95% (3 CPD) bzw. 17% (12 CPD). Subjektiv wurde kein Unterschied zwischen beiden Augen angegeben.
Schlussfolgerung: In dieser Untersuchung konnten keine wesentlichen Unterschiede hinsichtlich Kontrastsehen und subjektivem Seheindruck zwischen beiden IOL-Typen festgestellt werden. Bei Makuladegeneration könnte deshalb eine Blaulichtfilterlinse auch implantiert werden, wenn das Partnerauge bereits eine konventionelle IOL erhalten hat.