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DOI: 10.1055/s-2004-837127
Die gedeckte Sklerotomie als fistulierende Glaukomoperation
Hintergrund: Die gedeckte Sklerotomie wurde als minimalinvasive Variante der fistulierenden Glaukomoperation entwickelt. In dieser prospektiven Untersuchung wurden weitere Modifikationen und die klinischen Ergebnisse nach einem Jahr überprüft.
Methoden: Operiert wurden 58 Augen mit fortgeschrittenem Glaukom. Davon erhielten 32 eine gedeckte Sklerotomie (ST) und 26 eine ST mit Füllung der Vorderkammer mit einem Viskoelastikum zur Reduktion der postoperativen Hypotonierate (ST+H). Bei der ST wurde der Boden eines 4mm korneoskleralen Tunnelschnittes T-förmig mit 1,75mm Breite perforiert und anschließend in der radiären Länge durchtrennt.
Ergebnisse: Der präoperative intraokulare Druck (IOD) lag im Mittel bei 30±8,1mmHg (ST) und 26±6,5mmHg (ST+H). Nach 1 Jahr sanken die Druckwerte signifikant (P<0,05) auf 18±4,7mmHg (ST) und 19±2,4mmHg (ST+H). Die mittlere Drucksenkung lag bei 31% (ST) und 25% (ST+H). Die Hypotonierate lag in beiden Gruppen bei 18%. Die Anzahl der morphologisch funktionierenden Sickerkissen nach gedeckter Sklerotomie lag bei 55% (ST) und 62% (ST+H).
Schlussfolgerungen: Die gedeckte Sklerotomie erforderte eine geringere chirurgische Manipulation im Bereich von Bindehaut und Sklera. Durch die Vorderkammerauffüllung mit Viskoelastikum konnte die Hypotonierate nicht gesenkt werden. Nach 1 Jahr konnte eine effektive Drucksenkung festgestellt werden. Zur weiteren Verringerung der Vernarbungsrate im Bereich des Sickerkissen sind weitere Modifikationen mit der primären Anwendung von Antimetaboliten vorgesehen.