Klin Monbl Augenheilkd 2004; 221 - 39_K
DOI: 10.1055/s-2004-837032

Pseudotumor cerebri im Kindes- und Jugendalter – Ein Notfall oder nicht?

M Grigat 1, M Jähne 1, G Frey 2
  • 1Augenklinik des HELIOS Klinikum Aue
  • 2Kinderklinik des HELIOS Klinikum Aue

Hintergrund: Der Pseudotumor cerebri (PTC) ist eine idiopathische intrakranielle Hypertension. Klinisch bestehen erhöhter Liquordruck und Stauungspapille. Leitsymptome sind Sehstörungen, Ohrgeräusche und Kopfschmerz.

Kasuistik: Retrospektive Analyse eines 15jährigen adipösen Mädchens mit PTC.

Ergebnis: Bei Erstvorstellung über 3 Wochen Verschwommensehen, Doppelbilder und hämmernde Kopfschmerzen. Befund: Voller Visus, Papillenödem mit 1 D Prominenz. Progression der Stauungspapille bis 5 D. Therapie: 2-mal Lumbalpunktion, systemisch Acetazolamid. Nach 1 Jahr voller Visus, volles Gesichtsfeld, noch Papillenrandunschärfe.

Schlussfolgerung: Die Stauungspapille bedarf als Notfall einer sofortigen Diagnostik. Der PTC ist eine seltene Differenzialdiagnose. Eine rasche Therapie ist entscheidend, da lang anhaltende Stauungspapillen zu einer irreversiblen Schädigung des Nervus opticus führen können.