Klin Monbl Augenheilkd 2004; 221 - 32_R
DOI: 10.1055/s-2004-837025

Arterielle Gefäßverschlüsse an Netzhaut und Sehnerv

S Wolf 1
  • 1Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde der Universität Leipzig AöR

Die Therapie von arteriellen Gefäßverschlüssen an Netzhaut und Sehnerv ist immer noch ein therapeutisches Problem. Zur Verbesserung der Zirkulation nach akuten arteriellen Verschlüssen der Retina werden gegenwärtig augendrucksenkende Maßnahmen, die Hämodilution, Vasodilatantien und die Fibrinolyse eingesetzt. Kontrollierte Studien zur Wirksamkeit der verschiedenen Therapieformen liegen bisher nicht vor. Die Fibrinolyse, die sich bei akuten arteriellen zerebralen, kardialen und peripheren Gefäßverschlüssen als kausale Therapie etablieren konnte, wird in der Ophthalmologie bisher nur in wenigen Zentren routinemäßig bei arteriellen Netzhautgefäßverschlüssen eingesetzt. Dabei wird neben einer systemischen Fibrinolyse in den letzten Jahren auch die intraarterielle lokale Fibrinolyse in spezialisierten Zentren durchgeführt. Ein Grund für die geringe Verbreitung der Fibrinolyse ist das relativ hohe Risiko schwerwiegender Komplikationen. Da retinale Gefäßverschlüsse keine vitale Bedrohung darstellen, ist die Indikationsstellung zur Fibrinolyes ganz besonders kritisch zu sehen.

Es werden die Möglichkeiten und Grenzen einer Therapie bei arteriellen Gefäßverschlüssen an Netzhaut und Sehnerv diskutiert. Außerdem wir eine detailliert Analyse der Risikofaktoren bei Patienten mit retinalen Arterienverschlüssen durchgeführt um Hinweise zur sekundären Prävention weiterer zerebrovaskulärer Ereignisse zu geben.