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DOI: 10.1055/s-2004-836176
Intravitreale rTPA-Injektion bei submakulärer Blutung
Hintergrund: Subretinale Blutungen verschlechtern den Visus dramatisch. Die Verdrängung des Blutes durch eine intravitreale Eingabe von recombinant tissue plasminogen activator (rTPA) und Schwefelhexafluorid (SF6)-Gas ist eine Therapieoption.
Methodik: Es werden die visuellen Ergebnisse und Komplikationsraten von 18 Augen (16 Patienten, Alter 70±16 Jahre) die zwischen 2001 und Juli 2004 am HELIOS Klinikum Erfurt GmbH operiert wurden ausgewertet.
Ergebnisse: Ursache der Blutung war in 16 Fällen eine alterskorrelierte Makuladegeneration, in je einem Fall eine myope Degeneration und eine traumatische Aderhautruptur. Die subfovealen Blutungen waren zwischen 0,5 und 7 Papillenflächen. Der präoperative Visus schwankte zwischen Fingenzählen und 0,4. Es wurden jeweils 50µg rTPA auf 0,1ml und 0,3–0,4ml SF6 in den Glaskörper injiziert. In 14 Fällen wurde die Blutung bereits am 1 postoperativen Tag verdrängt. Bei 13 Augen konnte ein Visusanstieg erreicht werden. Als Komplikationen wurden beobachtet: Druckanstieg in 3 Fällen, Glaskörperblutung in 1 Fall, retrobulbäres Hämatom in 1 Fall. Bei 2 Patienten wurde auch das 2 Auge behandelt, bei einem Auge wurde die Behandlung wegen wiederkehrender Blutung 2-mal wiederholt. In der nach ca. 1 Monat durchgeführten Fluoreszenzangiographie wurde in keinem Fall eine klassiche chorioidale Neovaskularisation nachgewiesen, die eine photodynamische Therapie indiziert hätte.
Schlussfolgerung: Wegen der schnellen visuellen Rehabilitation ist die rTPA- und Gas-Eingabe bei subretinalen Blutungen zu empfehlen.