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DOI: 10.1055/s-2004-835446
Asymptomatische Uveitis anterior als Erstmanifestation einer Sarkoidose
Hintergrund: Sarkoidose (M. Boeck) ist eine granulomatöse, immunvermittelte Multisystemerkrankung unklarer Ätiologie. In ca. 30% tritt bei bekannter systemischer Sarkoidose eine Augenmanifestation meist im Sinne einer Uveitis anterior oder Uveitis posterior auf. Patient: Vorgestellt wird eine 40-jährige Frau, die bei uns aufgrund einer Kammerwinkelfehlbildung am rechten Auge in Behandlung ist. Nach tiefer Sklerektomie stellte sich die Patientin regelmäßig in unserer Poliklinik vor. Beim Kontrolltermin fiel am bisher gesunden linken Auge ein nicht vorbeschriebener Vorderkammerreizzustand mit Endothelbeschlägen sowie einem Koeppe-Knötchen am Pupillarsaum auf. Anamnestisch gab die Patientin keine Augensymptome an, jedoch litt sie seit einigen Monaten an Atembeschwerden. Ergebnisse: Aufgrund unserer Verdachtsdiagnose einer „silent uveitis“ in Rahmen einer Sarkoidose erfolgte die Abklärung in der Pneumonologie, wo sich eine Sarkoidose bestätigte: Im CT der Lunge stellte sich eine bihiläre Lymphadenopathie dar, des weiteren war das ACE erhöht. Ophthalmologischerseits bildete sich die Uveitis anterior unter lokaler Therapie mit Inflanefran forte AT innerhalb einer Woche zurück. Schlussfolgerungen: Es zeigt sich, dass der Augenarzt wegweisend in der Diagnosefindung auch seltener systemischer Erkrankungen sein kann. Eine gute fachübergreifende Zusammenarbeit ist nötig, um eine zügige Diagnose zu stellen und dementsprechend eine effiziente Therapie einzuleiten. Um ophthalmologische Spätschäden zu vermeiden, sollte auch die „silent uveitis“ früh erkannt und therapiert werden.