Aktuelle Neurologie 2004; 31 - P600
DOI: 10.1055/s-2004-833463

Transkranielle farbkodierte Duplexsonographie in der Diagnostik cerebrovaskulärer Malformationen

H Roick 1, A Dogor 1, W Steiner 1, RW Brüderl 1
  • 1(Villingen-Schwenningen)

Die diagnostische Abklärung cerebrovaskulärer Malformationen wie z.B. Angiom oder Aneurysma ist eine Domäne der Neuroradiologie. Zur Verfügung stehen hier moderne Schnittbildtechniken inkl. angiographischer Darstellung (CT- oder MR-Angiographie) oder die arterielle Angiographie.

Mit der farbkodierten transkraniellen Duplexsonographie steht eine nicht invasive Methode zur „online“ Darstellung der intrakraniellen vaskulären Anatomie und Hämodynamik zur Verfügung.

Wir beschreiben 2 Fälle bei denen die zugrundeliegende angiographisch verifizierte vaskuläre Malformationen ebenfalls sehr gut mit der transkraniellen Duplexsonographie nachzuweisen war. Dabei handelte es sich zum einen um eine Patientin mit rechts temporaler Blutung infolge eines aus der A. cerebri media versorgten arterio-venösen Angioms, zum anderen um eine Patientin mit akuter schmerzhafter N. abducens- und partieller N. okulomotorius-Parese infolge eines Riesenaneurysmas der A. carotis interna rechts. Beide Male konnte die Malformation gut duplexsonographisch erfasst und dokumentiert werden, im Fall des Riesenaneurysmas war in Zusammenschau mit der MR-Angiographie eine Teilthrombosierung mit exzentrisch gelegenem Restlumen nachweisbar.

Die transkranielle farbkodierte Duplexsonographie kann die Diagnostik cerebrovaskuläerer Malformationen um „online“ ableitbare hämodynamische Informationen bereichern. Die technischen Voraussetzungen sind in der Regel in allen neurologischen Kliniken gegeben, bei fehlender Invasivität und geringem Nebenwirkungsrisiko könnte die Untersuchung beliebig oft wiederholt werden. Denkbar wäre z.B. neben der Diagnostik auch ein Einsatz bei der Kontrolle nach neuroradiologisch interventioneller oder neurochirurgischer Therapie.