RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-2004-833287
Versorgung von Parkinson-Patienten in Europa. European Cooperative Network for research, diagnosis and the therapy of Parkinson's disease (EuroPa)
Fragestellung: Ziel ist die Ermittlung der Versorgungssituation von Parkinson-Patienten in Deutschland (D), England (UK), Frankreich (F), Italien (I), Niederlande (NL), Österreich (A), Portugal (P), Schweden (S), Spanien (E) und der Tschechischen Republik (CZ) vor dem Hintergrund der unterschiedlichen Gesundheitssysteme und den daraus resultierenden Versorgungs- und Organisationsstrukturen.
Methoden: Eine strukturierte Datenbankrecherche wurde durchgeführt, die Statistischen Bundesämter der Länder, Krankenkassen, nationale und internationale medizinische Gesellschaften, Gesundheitsministerien, Neurologen und Selbsthilfegruppen wurden kontaktiert. Folgende Informationen wurden recherchiert: Epidemiologische Daten, Kosten der Erkrankung, nationale Behandlungsrichtlinien, Hospitalisierung, Rehabilitation sowie eine Etablierung von Home Care, Disease Management Programmen und Selbsthilfegruppen.
Ergebnisse: Die medikamentöse Behandlung stellt einen der Hauptkostenfaktoren bei der Parkinson Krankheit dar. Direkte medizinische Kosten betragen 20–40% der totalen Kosten abhängig vom Gesundheitssystem. Indirekte Kosten machen ca. 22–50% der Gesamtkosten in UK (McMahon, 2000), Schweden (Hagell, 2002) und Deutschland (Spottke, 2004) aus. Die jährlichen Gesamtkosten für die Parkinson Krankheit betragen: England $280 Millionen (Haycock, 1995), Frankreich $411 Millionen (LePen, 1999), Schweden $136 Millionen (Hagell, 2002), Deutschland $ 3.0 Milliarden (Spottke, 2004), USA $ 14.3 Milliarden (Whetten-Goldstein, 1997). Die medikamentöse Therapie der Parkinson Krankheit ist abhängig vom Patientenalter, Schweregrad der Erkrankung und Alter bei Krankheitsbeginn, aber dennoch nicht harmonisiert in den europäischen Ländern. Die durchschnittliche Krankenhausaufenthaltsdauer variiert innerhalb der Europäischen Staaten (D 21.1d, UK 29.4d, F 19d und I 16.4d). In Deutschland und anderen EU Staaten existieren derzeit keine Disease Management Programme für Parkinson Patienten, in UK entwickelt die Parkinson Vereinigung ein Netzwerk von spezialisiertem Pflegepersonal für die Koordination einer multidisziplinären Versorgung.
Schlussfolgerung: Trotz der enormen sozialen und finanziellen Bedeutung der Parkinson Krankheit, liegen nur wenige Daten zur Versorgung der Patienten in den Europäischen Staaten vor. Eines der Ziele des EuroPa Projektes ist es, im Rahmen einer europäischen Studie zur Lebensqualität und Krankheitskosten Daten zur Versorgung von Parkinson Patienten zu ermitteln.