Aktuelle Dermatologie 2004; 30 - P59
DOI: 10.1055/s-2004-832588

BL6/C57-Mäuse etablieren spontan eine bevorzugte TCRab-CD8-T-Zellimmunantwort gegen B16 Melanomzellen, die im Verlauf der Tumorabstoßung nach GMCSF verloren geht

M Mempel 1, S Dalle 2, P Kourilsky 2, G Gachelin 2, P Musette 2
  • 1Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie am Biederstein, TU München
  • 2Institut Pasteur, Unité de Biologie Moléculaire du Gène, INSERM U277, Département d'Immunologie, Paris

Nach subkutaner Injektion von B16-Melanomzellen (F10 und Wildtyp) entwickeln BL6/C57 Mäuse eine antitumorale CD8 Antwort, die jedoch keine effektive Abtötung der Melanomzellen bedingt. Innerhalb der Tumor-infiltrierenden CD8-Zellen dominiert eine „semi-public“ Antwort mit der bevorzugten Induktion von Vb11-positiven CD8 Zellen, bei denen ein Rearrangement der b-Kette des T-Zellrezeptors von Vb11 mit Jb2.1 mit einer CDR3-Länge von 9 aa bzw. 10 aa zu finden war. Diese CD8-Expansion ist bei verschiedenen Tumoren und innerhalb verschiedener Versuchstiere wiederholt zu finden und gegen ein Kb-restringiertes Epitop des Tyrosinase-related protein (TRP)-2 gerichtet. Injektion von B16 Melanomzellen, die mit dem Gen für den murinen granulocyte monocyte colony stimulating factor (GMCSF) transfiziert sind etablieren eine persistierende Immunität gegen B16-Melanome, die über Monate erhalten bleibt und ein Wachstum der Tumorzellen verhindert. Untersuchungen zum anti-tumoralen T-Zellrepertoire dieser Mäuse zeigen jedoch einen Verlust der dominanten Vb11-Jb2.1-Expansion und eine Veränderung des Repertoires hin zur polyklonalen Immunantwort. Konsequenterweise scheint die Tumor-protektive Wirkung der GMCSF-transfoziertzen B16-zellen mit einem Verlust der dominanten Melanom-assoziierten „semi-publiken“ T-Zellantwort und mit einer „Verbreiterung“ des aktivierten T-Zellrepertoires assoziiert